Aus Enttäuschung über die Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump haben die Anleger am Devisenmarkt am Donnerstag den Greenback verkauft.
Der Dollar-Index für die wichtigsten Währungen fiel um 0,6 Prozent auf 101,16 Punkte. «Wer sich von der gestrigen Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump neue Details zu seinen Wirtschaftsplänen erhofft hat, wurde enttäuscht», sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen.
Trump hatte sich in seiner ersten Pressekonferenz seit der Wahl vehement gegen Berichte über angebliche kompromittierende Dossiers über ihn zur Wehr gesetzt und den eigenen Geheimdiensten Nazi-Methoden vorgeworfen. Der Euro stieg um 0,5 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 1,0632 Dollar.
Zum Yen fiel der Dollar um ein Prozent auf 114,20 Yen. Lediglich zum mexikanischen Peso zog der Greenback an und drückte die Währung des Nachbarlandes, das Trump erneut scharf kritisierte, auf ein frisches Rekordtief.
Trump wird am 20. Januar die Amtsgeschäfte von Präsident Barack Obama übernehmen. Viele Anleger setzen bislang auf seine Wahlversprechen zu Steuersenkungen und einem grossen Infrastrukturprogramm zur Ankurbelung von Inflation und Konjunktur. Details dazu hat er bislang nicht genannt.
Das dürfte auch weiter die US-Währung belasten: «Interessierte Dollar-Käufer, denen scheinbar Aussagen wie ‚Ich werde der grösste Arbeitsplatzbeschaffer sein, den Gott jemals erschaffen hat‘ in Bezug auf Trumps Konjunkturprogramm nicht konkret oder überzeugend genug sind, werden sich vorerst zurückhalten», sagte Nguyen weiter.
Impulse könnten am Donnerstag laut Händlern von einigen US-Notenbanker ausgehen, die sich im Tagesverlauf zur Geld- und Wirtschaftspolitik äussern wollten. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit einem Jahr die Zinsen wieder erhöht und weitere Schritte in Aussicht gestellt.