Der Euro hat am Freitag Vormittag gegenüber dem Franken deutlich an Wert verloren: Kurz vor 10 Uhr brach der Eurokurs bis auf 0,9794 Fr. ein. Danach ging es wieder leicht nach oben. Um 10.05 wurde der Euro zu 0,9820 Fr. gehandelt.
Am Donnerstag hatten sich die Händler noch ruhiger verhalten: Der Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB), Anleihen aufzukaufen, veränderte den Kurs des Euro gegenüber dem Franken kaum. Kurz nach dem Entscheid wurde der Euro immer noch zu 99 Rappen gehandelt.
Dies wurde damit erklärt, dass die Massnahme erwartet worden war. Sie war im Kurs also schon eingepreist. Einzig die Grössenordnung wich leicht von den Erwartungen ab. Die EZB beschloss, monatlich Anleihen im Gesamtwert von 60 Mrd. Euro zu erwerben. Im Vorfeld war über den Betrag von 50 Mrd. Euro spekuliert worden.
Weshalb der Eurokurs nun fällt, ist unklar. Eigentlich will die Schweizerische Nationalbank (SNB) genau dies zu verhindern. Mit Negativzinsen auf Bankeinlagen versucht sie Anleger davon abzuhalten, im grossen Stil in den «sicheren Hafen» Franken zu strömen und damit den Franken weiter zu stärken.
Die Negativzinsen gelten seit Donnerstag. Beschlossen wurde die Massnahme bereits im Dezember. Damals war allerdings von nur 0,25 Prozent die Rede gewesen. Nach der Aufgabe des Mindestkurses hatte die SNB den Negativzins auf 0,75 Prozent erhöht.