Europäer ziehen Boykott des Fifa-Kongresses in Betracht

Die Uefa will die Wahl des Fifa-Präsidenten vom Freitag verschieben. Der Weltverband sperrt derweil elf Funktionäre.

FIFA-Präsident Sepp Blatter vor drei Jahren in Budapest mit dem heute in Zürich verhafteten Jeffrey Webb (Bild: SI)

Die Uefa will die Wahl des Fifa-Präsidenten vom Freitag verschieben. Der Weltverband sperrt derweil elf Funktionäre.

Stunden nach der Festnahme von mehreren Fifa-Delegierten hat die Ethik-Kommission des angeschuldigten Fussball-Weltverbands elf Funktionäre vorläufig für alle Aktivitäten gesperrt. Zu den Suspendierten gehören auch die Vize-Präsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo.

Der Uefa-Spitze genügt diese Reaktion der Fifa nicht. Sie meldete vor dem Europa-League-Final in Warschau derweil, dass sie nach der Verhaftung von sieben hochrangigen Vertretern der Konföderationen Conmebol (Südamerika) und Concacaf (Nord-/Mittelamerika und Karibik) die Verschiebung der für Freitag geplanten Präsidentenwahl fordere.

«Die heutigen Ereignisse sind ein Desaster für die Fifa und beschädigen das Image des Fussballs», kommentierte die Uefa die schweren Turbulenzen in Sepp Blatters Hauptquartier in Zürich. Der europäische Verband befürchtet, der Kongress verkomme zu einer einzigen Farce.

Der Titel zum deutlichen Statement aus der polnischen Metropole: «Die Uefa zeigt dieser Fifa die rote Karte». In ihrem Schreiben regt die Organisation von Blatters Gegenspieler Michel Platini zu einem Rückzug an. Die Verbände aus Europa sollten einen Boykott der Wahl in Erwägung ziehen.

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