Geiselnehmer aus Lindt-Café in Sydney war vermutlich schizophren

Der Geiselnehmer von Sydney hat nach Aussagen einer behandelnden Psychiaterin vermutlich unter Schizophrenie gelitten. Man Haron Monis habe sich vier Jahre vor der Geiselnahme in psychiatrische Behandlung begeben.

Grosse Anteilnahme in Sydney nach der tödlichen Geiselnahme (Bild: sda)

Der Geiselnehmer von Sydney hat nach Aussagen einer behandelnden Psychiaterin vermutlich unter Schizophrenie gelitten. Man Haron Monis habe sich vier Jahre vor der Geiselnahme in psychiatrische Behandlung begeben.

Der gebürtige Iraner Monis sei im Mai 2010 zu ihr in die Praxis gekommen, berichtete die Psychiaterin Kristen Barrett am Mittwoch vor Gericht in Sydney. «Er antwortete sehr ausweichend, er fühlte sich die ganze Zeit beobachtet, sogar im Bad – mein Eindruck war, dass er eine chronische Schizophrenie hatte», sagte sie.

Sie habe ihm Medikamente verschrieben und danach den Eindruck gehabt, dass sich sein Zustand verbessert habe, sagte die Psychiaterin. Anfang 2011 habe er aber die Medikamente abgesetzt und sei nur noch wenige Monate in Behandlung geblieben.

Am 15. Dezember vergangenen Jahres hatte der militante Islamist in dem Café vormittags zahlreiche Geiseln genommen und einige von ihnen gezwungen, eine islamistische Flagge ins Fenster zu halten. Mehrere Geiseln konnten im Zuge der stundenlangen Belagerung fliehen. In den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Tags stürmte die Polizei das Gebäude. Der Geiselnehmer und zwei Geiseln wurden getötet.

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