Die Astronauten auf der Internationalen Raumstation können sich auf frische Kleidung und Zahnpasta freuen. Am Freitagmorgen startete das europäische Versorgungsschiff „Edoardo Amaldi“ an Bord einer Ariane 5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All.
Es transportiert fast sieben Tonnen Ausrüstung, Experimentiergeräte und Treibstoff. Der unbemannte Frachter soll in fünf Tagen automatisch an der ISS andocken. Am Ende der fünf Monate langen Mission wird er mit Abfall zur Erde zurückkehren und in der Atmosphäre verglühen.
Nach dem Start um 1.34 Uhr (Ortszeit; 5.34 MEZ) löste sich der Raumtransporter in 260 Kilometern Höhe von der Ariane-5-Rakete. Dann öffneten sich die Sonnensegel des zylinderförmigen Gefährts und es machte sich mit Hilfe seiner vier Triebwerke selbst auf den Weg zur ISS.
Das Versorgungsschiff des Typs ATV-3 (Automated Transfer Vehicle) hat eine Länge von knapp 10 Metern und einen Durchmesser von 4,5 Metern. Der Raumtransporter ist nach dem italienischen Physiker Edoardo Amaldi (1908-1989) benannt.
Technik aus der Schweiz
Bis 2014 will die Europäische Weltraumbehörde (ESA) noch zwei Versorgungsschiffe vom Typ ATV zur ISS schicken. Die Versorgungsschiffe werden bei der EADS-Tochter Astrium im deutschen Bremen gebaut.
An der Entwicklung und dem Bau der „Edoardo Amalfi“ massgeblich beteiligt war auch der bundeseigene Technologie- und Rüstungskonzern RUAG.
RUAG Space lieferte die Struktur für das Antriebsmodul, die Spezialregale für die Unterbringung der Nutzlasten im Frachtraum sowie den Separationsmechanismus, welcher den Raumtransporter von der Rakete trennt.
Ebenso von RUAG Space stammen die Hitze-Isolation und der Computer, der das Andocken des Raumtransporters an der ISS überwacht. Die Platten, welche den Transporter vor Einschlägen von Mikrometeoriten und Weltraumschrott schützen, stammen vom Waadtländer Unternehmen APCO Technologies.
Und die Firma Syderal im bernischen Gals lieferte elektronische Komponenten zur Temperaturregelung des Raumschiffs, wie der Bereich Raumfahrt des Staatssekretariats für Bildung und Forschung (SBF) mitteilte.