Die Flüsse, Seen und Meere in Europa verfügen über eine gute Wasserqualität und laden ein zum Bad. Bei 94 Prozent sind die Werte passabel bis ausgezeichnet, wie aus dem entsprechenden EU-Bericht hervorgeht.
Der jährliche Bericht der EU-Kommission und der Europäischen Umweltagentur umfasst die 27 EU-Staaten sowie die Schweiz und Kroatien, das im Juli der Europäischen Union beitritt.
Am Mittelmeer können Badewillige unbesorgt in die Fluten springen: Beim Spitzenreiter Zypern fanden die Tester überall mindestens einen guten Standard. Auch Malta, Kroatien und Griechenland schnitten gut ab.
«All diese Ferienziele erfüllen die Vorgaben mit exzellenter Qualität», sagte die Chefin der Europäischen Umweltagentur, Jacqueline McGlade. «Und sie liegen alle über dem EU-Durchschnitt.»
Genauer hinschauen sollten Wasserratten hingegen in Belgien: Dort verfehlten 13 Prozent der Badestellen die von der EU vorgesehenen Mindeststandards, darunter viele Binnengewässer.
Auch in den Niederlanden (6,5 Prozent) und Grossbritannien (5,7 Prozent) fielen vergleichsweise viele Gewässer durch. In Spanien (3,8 Prozent) erwies sich vor allem die westliche Atlantikküste als problematisch, in Frankreich galt dies für die Bretagne und östliche Mittelmeerstrände.
Schlechte Qualität am Bodensee – Schweizer Zahlen ungenügend
2295 Badestellen kamen in Deutschland auf den Prüfstand, davon 366 am Meer. Ausgesprochen schlechte Wasserqualität fanden die Tester nur an acht Stellen – unter anderem an der Unterhavel, im saarländischen Rehlingen-Siersburg und in Eriskirch am Bodensee.
In der Schweiz wurden 335 Badestellen getestet, bei 34 (10,1 Prozent) wird die Wasserqualität als «exzellente» und bei 12 (3,6 Prozent) als «genügend bis gut» bewertet. Die restlichen 86,3 Prozent figurieren unter der Rubrik «ungenügend oder gar nicht erfasst».
Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) sagt dieser Befund «nichts über die eigentliche Badewasserqualität aus, sondern ist Ausdruck der bis anhin mit den EU-Vorgaben nicht kompatiblen Erhebungsmethoden in der Schweiz». «Die Wasserqualität in der Schweiz ist in der Regel gut», sagte Adrian Aeschimann, Leiter BAFU-Medienstelle, zur Nachrichtenagentur sda.
Mit der Umsetzung einer neuen Empfehlung ab der aktuellen Badesaison werde in Zukunft die für die Beurteilung der Badegewässerqualität auf europäsicher Stufe relevanten Vorgaben erfüllt sein, hiess es weiter.
Nur noch Sonnenschein fehlt
Die Proben wurden zum Beispiel auf Fäkalbakterien, Mineralölrückstände, Reinigungsmittel und giftige Säuren untersucht. Auf der Internetseite http://eyeonearth.org/ können sich Konsumenten über die Sauberkeit der einzelnen Gewässer informieren.
«Alles, was wir jetzt noch brauchen, ist ein bisschen Sonnenschein und dass der Sommer endlich anfängt», sagte der Sprecher von EU-Umweltkommissar Janez Potocnik.