Europas grösster Online-Modehändler Zalando hebt Gewinnziel an

Europas grösster Online-Modehändler Zalando steckt sich trotz eines zuletzt langsameren Umsatzwachstums erneut höhere Gewinnziele. Die Rendite im Geschäftsjahr 2016 solle auf 5,0 bis 6,0 Prozent steigen, teilte Zalando am späten Dienstagabend mit.

Der Online-Modehändler Zalando konnte nach eigenen Angaben den Gesamtmarkt übertreffen und hebt deshalb die Gewinnprognose an. (Archiv) (Bild: sda)

Europas grösster Online-Modehändler Zalando steckt sich trotz eines zuletzt langsameren Umsatzwachstums erneut höhere Gewinnziele. Die Rendite im Geschäftsjahr 2016 solle auf 5,0 bis 6,0 Prozent steigen, teilte Zalando am späten Dienstagabend mit.

Erst im Juli hatten die Berliner das Ziel für die bereinigte Marge beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 4,0 bis 5,5 Prozent angehoben.

«Im dritten Quartal konnten wir den ansonsten schwachen Gesamtmarkt übertreffen und unsere Profitabilität stark verbessern», sagte Zalando-Vorstand Rubin Ritter. «Auf dieser Basis erhöhen wir unsere Gewinnprognose für das Gesamtjahr.»

An der Börse kam das gut an: Der Aktienkurs des im MDax notierten Konzerns kletterte zeitweise um 4,3 Prozent auf ein Rekordhoch von 38,90 Euro, ehe Gewinnmitnahmen den Anstieg bremsten.

«Die Bilanz belegt, dass Zalando weiter schneller wächst als der Markt», sagte Analyst Jamie Merriman vom Finanzhaus Bernstein. Allerdings legten die Geschäfte im Sommerquartal vergleichsweise langsam zu.

Der Umsatz erhöhte sich von Juli bis September nach vorläufigen Zahlen um 16 bis 18 Prozent auf 827 bis 841 Millionen Euro. Im Frühjahr waren es noch 25 Prozent.

Schnellere Reaktion auf Trends

Dass das Unternehmen dennoch profitabler wurde, führt Ritter auf verbesserte Lieferketten zurück. Dadurch könne rascher auf Wettertrends und Kundenverhalten reagiert werden, wodurch Überhänge gesenkt und Rabattmengen reduziert werden konnten. «Das zahlt sich wirklich aus», sagte Ritter zur Nachrichtenagentur Reuters.

Der gesamten Modebranche machten im September ungewöhnlich warme Temperaturen zu schaffen. Deshalb griffen die Kunden nicht wie erhofft bei den neuen Herbst- und Winterkollektionen zu.

«Das Umsatzwachstum ist auf den ersten Blick enttäuschend», sagte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Allerdings sei das Marktumfeld auch sehr schwierig gewiesen. «Unter dem Strich wird diese Entwicklung aber durch eine unerwartet starke Profitabilität mehr als ausgeglichen.»

Trotz der Delle bekräftigte Zalando sein Ziel, 2016 beim Umsatzwachstum am oberen Ende des in Aussicht gestellten Korridors von 20 bis 25 Prozent anzukommen. «Wir sind weiterhin im Plan», sagte Ritter. Die endgültigen Geschäftszahlen für das dritte Quartal will Zalando am 10. November vorlegen.

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