Evolva wegen Kosten für Produkteinführungen mit grösserem Verlust

Das Biotechunternehmen Evolva hat im vergangenen Jahr einen grösseren Verlust geschrieben. Der Grund sind höhere Kosten, da mehrere Produkte die Marktreife erreichen oder kurz davor stehen.

Logo der Firma Evolva am Firmensitz in Reinach, Baselland. Das Unternehmen hat wegen höheren Kosten einen grösseren Verlust eingefahren. (Bild: sda)

Das Biotechunternehmen Evolva hat im vergangenen Jahr einen grösseren Verlust geschrieben. Der Grund sind höhere Kosten, da mehrere Produkte die Marktreife erreichen oder kurz davor stehen.

Dadurch stiegen die Kosten für Produktion, Vertrieb und Verwaltung. Trotz höherem Umsatz rutschte Evolva dadurch tiefer in die roten Zahlen: Der Nettoverlust vergrösserte sich auf 32 Millionen Franken, von 22 Millionen Franken im Vorjahr.

Den Grossteil des Umsatzes erzielt Evolva weiterhin mit Forschungsgebühren und Meilensteinzahlungen. Die Produktverkäufe trugen nur zwei Prozent zum Umsatz von 13 Millionen Franken bei, wie Evolva am Mittwoch mitteilte.

Dies obwohl das Unternehmen bereits 2014 das als Nahrungsmittelzusatz verwendete Resveratrol am Markt eingeführt hatte und im vergangenen Jahr die Markteinführung des Aromamoleküls Nootkaton folgte.

Produktionsprobleme

Bei Resveratrol hatte Evolva im vergangenen Jahr jedoch mit Produktionsproblemen zu kämpfen. Das Unternehmen musste beinahe den Ausverkauf von Resveratrol melden. Der Umsatz mit dem Produkt fiel dadurch deutlich tiefer aus als erwartet.

Nootkaton wurde zudem erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres am Markt einführt. Derzeit wird es als Grapefruit-Geschmacksstoff für Nahrungsmittel oder Pflegeprodukte verkauft.

Künftig könnte es jedoch auch als Schutzstoff gegen Zecken, Mücken und Bettwanzen zum Einsatz kommen. Im Moment läuft der Zulassungsprozess für den Einsatz gegen Zecken. Zudem wird untersucht, ob das Molekül auch gegen Mücken, die das Zika-Virus übertragen, verwendet werden könnte.

Rückschlag bei Stevia

Einen Rückschlag musste Evolva mit dem Stevia-Süssstoff Eversweet einstecken. Auf dieses, gemeinsam mit dem US-Lebensmittelriesen Cargill entwickelte Produkt, werden besonders grosse Hoffnungen gesetzt. Nun verzögert sich allerdings die Markteinführung.

Eigentlich war diese für das laufende Jahr geplant. Der Zeitplan kann jedoch nicht eingehalten werden. Die Produktionskosten seien noch immer zu hoch, heisst es in der Mitteilung. Man habe sich daher entschieden, die Produkteinführung aufzuschieben.

Evolva hat daneben verschiedene andere Produkte in der Pipeline. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mittels Hefefermentation hergestellt werden. Künftig will sich das Unternehmen auf die drei Produkte Stevia, Nootkaton und Resveratrol konzentrieren, wie es in der Mitteilung heisst.

Diese drei Schlüsselprodukte hätten das Potenzial, Evolva in die Gewinnzone zu führen, wird Firmenchef Neil Goldsmith zitiert. Andere Produkte, wie beispielsweise Safran, will das Unternehmen gemeinsam mit Partnern entwickeln.

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