Nach 22 Jahren in ausländischen Gefängnissen ist Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega nach seiner Auslieferung aus Frankreich am Sonntagabend (Ortszeit) in seine Heimat zurückgekehrt. Nach seiner Ankunft mit einer Linienmaschine wurde der 77-Jährige per Helikopter ins Gefängnis überstellt.
Im Gefängnis El Renacer soll Noriega drei Mal zwanzig Jahre Haft absitzen für die Ermordung politischer Gegner in den 1980er Jahren. Auf Bitten Panamas hatte der Pariser Berufungsgerichtshof Ende November Noriegas Überstellung an die Justizbehörden in seiner Heimat zugestimmt.
Panamas Präsident Ricardo Martinelli sagte damals, Noriega werde sofort nach seiner Ankunft in Haft genommen. „Der General hat einen grossen Teil seiner Schuld abgebüsst. Aber es gibt hier immer noch viele Menschen, die ihm nicht vergeben wollen.“
Wegen Geldwäscherei verurteilt
Der General war in den 1980er Jahren der starke Mann Panamas. Der wegen seiner Pockennarben „Ananasgesicht“ genannte Ex-Diktator war in Frankreich im vergangenen Jahr wegen Geldwäsche zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der frühere General in den 1980er Jahren Drogengelder nach Frankreich schleuste und in teure Immobilien investierte. Der von einem Schlaganfall geschwächte Noriega selbst beteuerte in dem Prozess stets seine Unschuld.
Erst im April 2010 war er von den USA an Frankreich überstellt worden. Dort hatte der Ex-General bereits rund 20 Jahre im Gefängnis gesessen – unter anderem wegen Rauschgifthandels. In Panama war Noriega in den 1990er Jahren in Abwesenheit wegen der Ermordung von Oppositionellen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.