Die fortschreitende Digitalisierung geht auch am Buch- und CD-Händler Ex Libris nicht spurlos vorbei. In ihren Filialen hat die Migros-Tochter im vergangenen Jahr 14,6 Prozent weniger Umsatz erzielt.
Etwas abfedern konnte Ex Libris diesen Rückgang mit einer positiven Entwicklung des Online-Geschäfts. Die Verkäufe über das Internet hätten 2012 um 5,2 Prozent zugelegt, teilte der Medienanbieter am Donnerstag mit. Der Gesamtumsatz lag mit 154 Mio. Franken um 8,9 Prozent unter dem Vorjahr.
Neben den sinkenden Ladenverkäufen wirkte sich der Wegfall von sechs Filialen negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Flächenbereinigt hätte der Rückgang 6,7 Prozent betragen. Das Filialnetz von Ex Libris umfasste Ende 2012 noch 107 Läden.
Filialnetz wird weiter gestrafft
Wie Migros-Geschäftsleitungsmitglied Ernst Dieter Berninghaus bereits im Oktober angekündigt hatte, werden im laufenden Jahr weitere Ex-Libris-Filialen verschwinden.
Gemäss der Mitteilung vom Donnerstag werden bis Ende 2013 gegen 20 Filialen geschlossen, wobei Kündigungen weitgehend vermieden werden könnten. Aufgrund der Marktveränderung sei das bisherige Filialnetz „weder zeitgemäss noch unternehmerisch zu rechtfertigen“.
„Ex Libris strafft zwar das Netz, wird aber immer Filialen betreiben“, wird Ex-Libris-Geschäftsführer Daniel Röthlin im Communiqué zitiert. Die Filialen trügen massgeblichen zum guten Online-Umsatz bei, da 15 Prozent der Bestellungen in den Läden ausgelöst würden.
Das Internet erweist sich für Ex Libris aber nicht nur als Segen. Durch die Digitalisierung seien die Verkäufe von Musik, Filmen und Games im vergangenen Jahr „massiv“ zurückgegangen. Demgegenüber entwickelte sich die Warengruppe Buch mit einem Plus von 5,8 Prozent positiv. Den Umsatz bei den eBooks konnte Ex Libris 2012 gar vervierfachen.