Unter den 71 Opfern des Flugzeug-Unglücks in Kolumbien ist auch ein Journalist mit Bezug zum Schweizer Fussball. Mario Sergio spielte in der Saison 1986/87 für die AC Bellinzona.
Der brasilianische Ex-Internationale arbeitete seit vier Jahren für den TV-Sender Fox Sports und begleitete als Kommentator das brasilianische Team Chapecoense zum Hinspiel des Finals der Copa Sudamericana gegen Atletico Nacional Medellin nach Kolumbien. Mario Sergio wurde 66 Jahre alt. Nur drei Spieler der Mannschaft aus Chapeco, einer Kleinstadt im Süden Brasiliens, überlebten den Absturz.
Mario Sergio sorgte im Herbst 1986 zusammen mit seinem Landsmann Paulo Cesar und dem Franzosen Philippe Fargeon für eine weder vorher noch nachher je erlebte Fussball-Euphorie im Tessin. Für ein paar Monate stürmte die AC Bellinzona als Aufsteiger in der Spitzengruppe der Nationalliga A. Zu einem Heimspiel gegen Lausanne-Sports kamen über 16’000 Zuschauer ins Comunale. Kurz darauf waren beim Cup-Spiel gegen die Young Boys sogar 18’000 Tifosi im Stadion.
Mario Sergio, der vor seinem Engagement im Tessin zwischen 1981 und 1985 acht Länderspiele für Brasilien absolviert hatte, war nur kurze Zeit in Bellinzona. Nach rund acht Monaten verliess er die Schweiz in Richtung Heimat. Noch im selben Jahr beendete er seine Karriere, während der er für die Grossklubs Flamengo, Fluminense, Botafogo, FC São Paulo, Grêmio Porto Alegre, Internacional Porto Alegre und Palmeiras São Paulo spielte.
Nach seiner Laufbahn war er während mehr als 20 Jahren als Funktionär und Trainer tätig, ehe er 2012 als TV-Kommentator in den Journalismus wechselte.