Der in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagte frühere UBS-Spitzenbanker Raoul Weil hat am Dienstag vor dem zuständigen Bundesgericht in Florida auf «nicht schuldig» plädiert.
Aaron Marcu, dem Hauptanwalt Weils, zufolge hat sein Klient jegliches Fehlverhalten konsequent abgestritten. Er erwarte, dass Weil freigesprochen werde. Im Falle einer Verurteilung drohen Weil bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Der 54 Jahre alte Weil war im Oktober verhaftet worden, als er mit seiner Frau im italienischen Bologna in einem Nobelhotel Ferien machte. Nach fast zwei Monaten im Gefängnis wurde er im Dezember an die USA ausgeliefert, die ihn 2008 angeklagt und 2009 international zur Verhaftung ausgeschrieben hatten.
Weil ist am Dienstag zum zweiten Mal seit seiner Auslieferung aus Italien vor dem Bundesgericht in Fort Lauderdale erscheinen. Bei seinem letzten Erscheinen, am 16. Dezember, war ihm gewährt worden, gegen eine Kaution in der Höhe von 10,5 Mio. Dollar vorerst auf freiem Fuss zu bleiben.
Die US-Behörden werfen Weil vor, zwischen 2002 und 2007 rund 17’000 reichen US-Bürgern dabei geholfen zu haben, Vermögen im Wert von 20 Milliarden Dollar vor dem Fiskus zu verstecken. Sein damaliger Arbeitgeber UBS konnte sich 2009 mit der Zahlung von 780 Millionen Dollar und der Lieferung von rund 4500 Kundennamen von einer Strafverfolgung freikaufen und ist nicht weiter betroffen.
Weil, der 2008 bei UBS ausschied, ist der ranghöchste Manager einer Schweizer Bank, der in der US-Steueraffäre vor Gericht gestellt wird. Seit die Vorwürfe gegen ihn auf dem Tisch sind, liess Weil wiederholt durch seine Anwälte erklären, er sei unschuldig und die Vorwürfe gegen ihn seien vollkommen ungerechtfertigt.