Ein Exil-Tibeter, der sich am Montag in der indischen Hauptstadt Neu Delhi selbst angezündet hatte, ist seinen schweren Verletzungen erlegen.
„Sein Körper hat aufgehört zu funktionieren, alles hat aufgehört zu funktionieren“, sagte der zuständige Spitalarzt am Mittwoch. „Mit Verbrennungen an 98 Prozent der Körperoberfläche kann man nicht überleben.“
Der 27-jährige Tibeter hatte sich am Montag bei einer Demonstration gegen einen anstehenden Besuch von Chinas Staatschef Hu Jintao in der Innenstadt von Neu Delhi vor den Augen zahlreicher schockierter Menschen angezündet und war mit schwersten Verbrennungen ins Spital eingeliefert worden.
Hu sollte am Mittwoch in Neu Delhi landen. Für Donnerstag ist dort ein Gipfel der aufstrebenden Schwellenländer (BRICS-Staaten) geplant.
In den vergangenen zwölf Monaten haben sich aus Protest gegen Pekings Tibet-Politik in China rund 30 Tibeter selbst angezündet, die meisten von ihnen buddhistische Mönche und Nonnen.
China hält Tibet seit 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, mit harter Hand. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt in Indien im Exil, die Exilregierung der Tibeter hat ihren Sitz im indischen Dharamsala.