Die Exiltibeter haben in einer weltweiten Wahl ihren bisherigen Premierminister Lobsang Sangay bestätigt und die 45 Mitglieder ihres Exilparlaments bestimmt.
Nach Angaben der tibetischen Exilregierung setzte er sich mit 57 Prozent der Stimmen gegen seinen letzten verbliebenen Konkurrenten Penpa Tsering durch, der 42 Prozent der Stimmen erhielt. Tsering war in den vergangenen zehn Jahren der Sprecher des tibetischen Exilparlaments.
Die Regierung mit Sitz im nordindischen Dharamshala wird allerdings von keinem Land der Welt anerkannt. Die tibetische Hochebene gehört zu China, seit die Volksbefreiungsarmee dort 1950 einmarschierte und das Land 1951 seine Unabhängigkeit aufgab.
Stimmberechtigt waren gut 90’000 Tibeter, die in mehr als 40 Ländern weltweit leben, vor allem aber in Indien, Tibet und Bhutan. Im Jahr 2011 hatte der nun wiedergewählte Sangay die Rolle des politischen Oberhaupts der Exiltibeter vom Dalai Lama übernommen, der immer noch deren spirituelles Oberhaupt ist.
Sangay vertritt ebenso wie sein Konkurrent Tsering die Politik des Mittleren Weges, für die auch der Dalai Lama steht. Sie strebt keine völlige Unabhängigkeit Tibets von China an, sondern grössere Autonomie unter Chinas Herrschaft.