Die Sterbehilfeorganisation Exit hat im vergangenen Jahr 305 Menschen in den Freitod begleitet. Das sind 48 mehr als 2010. Die meisten Personen wollten sterben, weil sie an Krebs erkrankt waren. Einen Rekord verzeichnte Exit beim Mitgliederzuwachs.
Im Durchschnitt waren die Sterbewilligen 76,5 Jahre alt, wie Exit am Montag mitteilte. In seltenen Fällen und nur nach besonders intensiven Abklärungen durch Fachärzte würden auch psychisch Leidende in den Tod begleitet. Im vergangenen Jahr sei dies in drei Fällen geschehen.
Insgesamt gab es 2010 mehr als 1500 Sterbehilfeanfragen. Bei 468 Personen wurden Abklärungen für eine Freitodbegleitung gemacht. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Über 6000 Neueintritte
Wie Exit weiter mitteilte, verzeichnte die Sterbehilfsorganisation mit weit über 6000 Neueintritten im vergangenen Jahr einen neuen Rekord. Ende Jahr waren bei Exit gesamthaft gegen 80’000 Mitglieder eingeschrieben, davon 58’000 in der Deutschschweiz.
Den starken Mitgliederzuwachs führt Exit unter anderem auf die neue Patientenverfügung zurück. Diese sei bereits an das ab 2013 geltende neue Erwachsenenschutzrecht angepasst worden und an Informationsveranstaltungen in Basel, Bern und Zürich auf grosses Interesse gestossen.
Exit feiert dieses Jahr das 30-jährige Bestehen. Vorgesehen ist im Juni ein Festakt in Zürich. Zudem werden Exit Deutsche Schweiz und Exit Westschweiz ebenfalls im Juni den alle zwei Jahre stattfindenden Weltkongress durchführen. Erwartet werden 55 Gesellschaften aus 45 Ländern.