Das experimentelle Ebola-Medikament «ZMapp» ist in Liberia eingetroffen. Das Mittel sei am Mittwochabend aus den USA nach Monrovia geliefert worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit.
Es handle sich aber um wenige Dosen, da das bisher kaum erprobte Mittel noch nicht breitflächig produziert wird. Zuvor waren bereits zwei Amerikaner und ein Spanier mit «ZMapp» behandelt worden. Der an Vorerkrankungen leidende Spanier starb allerdings dennoch an den Folgen des Virus.
Liberia hatte am Montag die Zusage aus den USA erhalten, mit «ZMapp» zwei infizierte Ärzte behandeln zu können. Danach hatte der Hersteller Mapp Biopharmaceutical mitgeteilt, seine Vorräte seien vorerst erschöpft. Es werde Monate dauern, die Produktion hochzufahren, hatte der US-Sender CNN einen Unternehmenssprecher zitiert.
Lebensmittelknappheit droht
Wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika droht Liberia eine Lebensmittelknappheit. Auch andere lebenswichtige Güter können das Land kaum erreichen, nachdem das Nachbarland Elfenbeinküste den Schiffsverkehr aus den betroffenen Ländern durch seine Gewässer verboten hat.
Die Anordnung, die für unbestimmte Zeit andauern soll, sei von der Hafenbehörde in der Hauptstadt Abidjan verbreitet worden, berichtete die Zeitung «Front Page Africa» am Donnerstag.
Auch der Luftverkehr aus und nach Liberia nimmt immer weiter ab. Die Gesellschaften Air France, British Airways, ASky und Arik haben ihre Flüge nach Monrovia bereits eingestellt.
Die US-amerikanische Delta kündigte an, der letzte Flug der Gesellschaft starte am 27. August. Für Liberia sind bei der Weltgesundheitsorganisation mittlerweile 670 Ebola-Fälle erfasst, 355 Menschen sind bereits gestorben.