Im Streit um den Bau der Elbphilharmonie haben sich am Donnerstag in Hamburg Experten von Hochtief, der Stadt und die Architekten an einen Tisch gesetzt. Im Mittelpunkt der Beratungen, die am späten Nachmittag noch andauerten, stand das umstrittene Dach.
Der Baukonzern hatte vor einigen Tagen die Arbeiten an dem komplizierten Tragwerk aufgrund von Sicherheitsbedenken eingestellt. Heinrich Schnetzler, der für die Basler Architekten Herzog & Meuron das Dach entworfen hat, erklärte am Donnerstag: „Ich habe keine Zweifel daran, dass das Dach sicher ist.“
Anders sieht es Hochtief: „Wir haben grosse Sicherheitsbedenken“, hatte ein Sprecher vergangene Woche gesagt und sich auf externe Gutachter berufen, die die Sorgen des Konzerns teilten.
Das Dach soll sicher sein
Die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler hatte dagegen versichert, die Stadt habe drei Meinungen zur Sicherheit des Daches eingeholt: „Es ist explizit dasselbe dabei herausgekommen.“ Es gebe überhaupt keinen Grund, an der Statik des Tragwerks zu zweifeln.
Kostenexplosion und Bauzeitverlängerung sorgen seit Jahren für Ärger bei der Elbphilharmonie. Der letzte Vertrag sah eine Fertigstellung im November 2011, also in diesen Tagen, vor.
Vor wenigen Monaten hatte Hochtief April 2014 als Übergabetermin genannt. Aber auch dieses Datum kann möglicherweise nicht eingehalten werden. Und auch die Kosten für den Steuerzahler stiegen von 77 Millionen auf mindestens 323 Millionen Euro.
Inzwischen lässt die Stadt juristisch prüfen, wer für den ständigen Aufschub verantwortlich ist. Das Verfahren vor dem Hamburger Landgericht beginnt nächste Woche.