Der Plan für das Stopfen des Gaslecks an der Förderplattform „Elgin“ in der Nordsee nimmt nach Angaben des Betreibers Total Form an. In den kommenden Tagen sollen erneut Experten auf die Plattform gebracht werden, um weiter Informationen zu sammeln, teilte Total am Freitag mit.
Dann werde man einen detaillierten Plan ausarbeiten. Unterdessen hat die schottische Regierung Umweltexperten in die Region geschickt, die die Auswirkungen des Lecks überwachen sollen. Das Team werde mit einem Forschungsschiff Daten zusammentragen und analysieren, hiess es am Freitag. Geleitet wird die Gruppe von der Regierungsorganisation Marine Scotland.
„Zwar gehen wir derzeit weiter davon aus, dass das Risiko für die Umwelt minimal ist“, hatte der schottische Umweltminister Richard Lochhead bereits am Donnerstag gesagt. Die Regierung bleibe aber wachsam. Man stehe in ständigem Kontakt mit Total.
Erstmals Experten auf der Plattform
Am Donnerstag waren zum ersten Mal seit dem Zwischenfall auf der „Elgin“ Experten dorthin gefahren, um die Lage vor Ort zu untersuchen. Sie reisten per Helikopter an.
Das achtköpfige Team sei vier Stunden auf der Plattform gewesen und habe Informationen für die geplante Sicherungsaktion gesammelt, hiess es von Total. Unter anderem wurde ausgelotet, welche Technik nötig ist, um die Quelle wieder unter Kontrolle zu bringen.
Das Team habe keine Einwände gegen eine Fortsetzung der Vorbereitungen zum Stopfen des Lecks, teilte Total mit. Auch das texanische Spezialunternehmen Wild Well Control, das fünf der acht Experten stellte, erklärte, es sei mit keinen „überraschenden Hindernissen“ zu rechnen. Laut Total soll das Team in den nächsten Tagen für weitere Erkundungen auf die Plattform zurückkehren.
Nimmt Gasmenge ab?
Neben dem Plan für ein Stopfen des Lochs bereite man weiter eine Entlastungsbohrung vor. Messungen legten nahe, dass in den vergangenen Tagen weniger Gas ausgetreten sei als zu Beginn.
Aus der undichten Stelle, die Total etwa 25 Meter über der Wasseroberfläche lokalisiert hat, strömen seit dem 25. März täglich 200’000 Kubikmeter Gas aus. Die Plattform war an diesem Tag evakuiert worden, die Arbeiter mussten wegen der drohenden Explosionsgefahr per Helikopter in Sicherheit gebracht werden.