Das internationale Expertenteam in Syrien hat den Prozess zur Zerstörung der Chemiewaffen eingeleitet. Experten der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) fuhren am Sonntag zu einem Ort, «wo sie mit der Verifizierung und Vernichtung beginnen».
Das Unterfangen, syrische Chemiewaffen zu Zerstören, hat begonnen – Experten der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) begaben sich am Sonntag an einen Ort, «wo sie mit der Verifizierung und Vernichtung beginnen».
Das verlautete am Sonntag aus den Reihen der internationalen Chemiewaffenexperten. Raketensprengköpfe, Bomben sowie mobile und stationäre Anlagen zur Herstellung von Chemiewaffen würden vernichtet.
Die Experten der UNO und der OVCW waren am Dienstag in Damaskus eingetroffen und hatten damit begonnen, das syrische C-Waffen-Arsenal zu erfassen. Die Bestände werden auf tausend Tonnen geschätzt, verteilt auf landesweit 45 Standorte.
Norwegen soll helfen
Laut einem Medienbericht könnte Norwegen eine wichtige Rolle bei der Zerstörung des syrischen Chemiewaffenarsenals spielen. Die USA und Russland hätten das Land um Hilfe ersucht, berichtete der norwegische Sender NRK am Samstag auf seiner Webseite.
Norwegen biete für diese Aufgabe unter anderem eine günstige geografische Lage. Das Land hat laut NRK bis Mitte November Zeit, um auf das Ersuchen aus Washington und Moskau zu antworten.
Die Entscheidung liegt bei der neuen Mitte-Rechts-Regierung, die am 14. Oktober ihr Amt antreten soll. Norwegen verfügt laut NRK nicht über die nötigen Gerätschaften für die Zerstörung der C-Waffen, doch könnten die USA mobile Ausrüstung zur Verfügung stellen.
Eine Sprecherin des Aussenministeriums in Oslo sagte, Norwegen sei grundsätzlich bereit, bei der Umsetzung der UNO-Resolution 2118 zur Zerstörung der syrischen Chemiewaffen zu helfen. Verschiedene Möglichkeiten würden geprüft, für konkretere Angaben sei es noch zu früh, sagte die Sprecherin.
UNO-Resolution bis Mitte 2014 durchsetzen
Die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen soll mit der UNO-Resolution 2118 bis Mitte 2014 durchgesetzt werden. Der Resolutionstext erwähnt die Möglichkeit von Strafmassnahmen bis hin zu militärischer Gewalt, sollte Damaskus nicht kooperieren. Allerdings gibt es dafür auf Druck Russlands keinen Automatismus.
Mit der Resolution reagierte der UNO-Sicherheitsrat auf einen Angriff mit Saringas, der am 21. August auf einen Vorort von Damaskus verübt wurde. Die USA legt den Einsatz den syrischen Regierungstruppen zur Last. Die Führung in Damaskus und die syrischen Rebellengruppen werfen sich gegenseitig weitere Giftgasangriffe vor.
Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hatte zugesichert, dass sein Land die Auflagen erfüllen werde. «Wir sind transparent, die Experten dürfen zu jeder Anlage gehen. Sie werden alle Daten von uns bekommen», bekräftigte Assad in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» laut Vorabbericht vom Samstag.