Ein extrem seltenes Nördliches Breitmaulnashorn ist im Zoo von San Diego gestorben. Das Tier namens «Nola» gehörte zu den letzten vier Exemplaren seiner Art, wie der kalifornische Zoo am Sonntag (Ortszeit) mitteilte.
Die betagte «Nola» wurde im Alter von 41 Jahren eingeschläfert. Erst vor wenigen Monaten mussten Tiermediziner sie wegen eines Hüftleidens operieren. Die nun drei letzten Exemplare dieser Art leben laut der Umweltorganisation WWF im Ol-Pejeta-Reservat in Kenia.
Erst im Juli war in einem Zoo in Tschechien ein Nördliches Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum cottoni) gestorben. Es gilt als seltenstes Grosssäugetier der Welt und als unmittelbar vom Aussterben bedroht. Ursprünglich war es in einem Gebiet vom Kongo über Uganda und den Sudan bis hinein in den Tschad verbreitet.
Der Bestand des Südlichen Breitmaulnashorns ist hingegen nach Angaben des WWF nach Schutzmassnahmen inzwischen wieder auf über 20’400 Tiere gewachsen.
Die Hörner der Breitmaulnashörner bestehen aus zusammengewachsenen Keratinfasern und sind vor allem in Asien extrem begehrt. Das ist laut Jörn Ehlers vom WWF auch der wichtigste Grund für die stark dezimierten Bestände: «Für hundert Gramm Nasenhorn werden in Vietnam Preise von bis zu 2000 Euro bezahlt. Von dort und anderen Ländern Südostasiens wie China scheint derzeit die Hauptnachfrage zu kommen.»
Breitmaulnashörner haben zwei Hörner, wobei das vordere bei Weibchen bis zu 165 Zentimeter lang werden kann. Sie sind die drittgrössten Landsäugetiere der Erde. Mit einer Schulterhöhe von 1,90 Metern und einem Gewicht von bis zu 3,6 Tonnen sind die Männchen grösser als gleichaltrige Weibchen. Breitmaulnashörner können etwa 40 Jahre alt werden.