Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Druck auf Athen: Sie hat griechische Banken angewiesen, keine weiteren Staatspapiere ihres Landes mehr zu kaufen. Gleichzeitig erhöht die EZB den Rahmen für Notkredite.
Damit halten die europäischen Währungshüter die Banken des EU-Sorgenkinds weiter über Wasser. Wie Reuters am Mittwoch aus Bankenkreisen erfuhr, stockte die EZB die im Finanzjargon ELA genannten Nothilfen der Athener Notenbank auf etwas mehr als 71 Milliarden Euro auf.
Zuvor lag die Obergrenze noch bei 69,8 Mrd. Euro. Mit der Erhöhung um mehr als eine Milliarde Euro sind die Währungshüter grosszügiger als in den Vorwochen, als jeweils dreistellige Millionenbeträge genehmigt wurden. Griechische Banken hängen am Tropf der Athener Notenbank, da die Europäische Zentralbank (EZB) griechische Staatsanleihen wegen der schlechten Bonität des Landes nicht mehr als Pfand akzeptiert.
Griechenland droht nach Angaben eines Insiders ohne weitere Finanzhilfen innerhalb von knapp vier Wochen die Staatspleite. Ohne die Unterstützung gehe dem Euro-Land bis zum 20. April das Geld aus. Mit den ELA-Programm können sich die Banken des Landes in dieser heiklen Phase weiter mit frischem Geld versorgen.
Gleichzeitig will die EZB verhindern, dass sich der klamme Staat quasi durch die Hintertür über die Finanzhäuser kurzfristig selbst mit frischem Geld versorgt. Die EZB hat die griechischen Banken daher angewiesen, den in ihren Büchern geführten Bestand griechischer Schuldtitel nicht zu vergrössern. Das gelte auch für kurzfristige Geldmarktpapiere, sogenannte T-Bills, wie ein Insider aus dem Bankenumfeld der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte.