EZB-Präsident Mario Draghi sieht derzeit keinen Grund für Änderungen am geldpolitischen Ausblick der Notenbank. Das machte Draghi am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Madrid deutlich.
Laut Redetext sagte er, die Europäische Zentralbank (EZB) komme bei der Bewertung negativer Folgen ihrer Geldpolitik zu keiner neuen Einschätzung.
Draghi hatte zuletzt wiederholt bekräftigt, dass die Schlüsselzinsen der Notenbank weit über die Zeit der Anleihenkäufe hinaus auf dem aktuell niedrigen Niveau oder sogar noch darunter liegen dürften.
«Die Nebenwirkungen sind begrenzt geblieben, aber wir berücksichtigten sie in der Formulierung unserer Geldpolitik», sagte Draghi.
Er bestätigte zugleich seine Vorstellungen darüber, in welcher Reihenfolge die EZB künftig ihre geldpolitischen Massnahmen zurückdrehen wird. Bisher ist vorgesehen, dass zunächst die grossangelegten Anleihenkäufe der Notenbank gestoppt sein müssen, bevor Zinserhöhungen infrage kommen. EZB-Direktor Benoit Coeure hatte diese Reihenfolge unlängst in einem Interview infrage gestellt. Dies sei nicht in Stein gemeisselt, hatte er gesagt.