Die Europäische Zentralbank (EZB) behält sich den Ankauf von Staatsanleihen zur Stützung angeschlagener Euro-Staaten vor. Die Währungshüter würden möglicherweise in angemessenem Umfang in den Markt eingreifen.
Dies sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt. „Der Euro ist unumkehrbar“, sagte Draghi. Die „aussergewöhnlich hohen Risikoprämien“ für Staatsanleihen mehrerer Euro-Länder behinderten die Durchsetzung der Geldpolitik der EZB.
Deshalb würden weitere unkonventionelle Massnahmen erwogen. „In den nächsten Wochen werden wir die angemessenen Modalitäten für solche Massnahmen ausarbeiten“, sagte Draghi. So könnte die EZB geldpolitische Operationen direkt am Markt vornehmen.
Im Vorfeld war erwartet worden, dass sich Draghi am Donnerstag über konkrete mögliche Hilfen der EZB für Euro-Staaten in der Schuldenkrise äussert.
Mit seinen Äusserungen enttäuschte Draghi die Anleger an den europäischen Börsen. Der deutsche Leitindex DAX brach um über drei Prozent ein: Er fiel von Plus 1,5 Prozent auf Minus 2,0 Prozent. Der Swiss Market Index (SMI) gab um über 1 Prozent nach und stand kurz nach Draghis Medienkonferenz noch 0,4 Prozent im Plus.
Zudem teilte die EZB mit, den Leitzins für die 17 Euro-Länder belässt die EZB wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent zu belassen.