Die erste Medaille für die Schweiz bei den Snowboard- und Ski-Freestyle-Weltmeisterschaften am Kreischberg ist gleichzeitig die erste Medaille für einen männlichen WM-Teilnehmer in der Geschichte der jungen Sportart: Der 17-jährige Fabian Bösch sichert sich die Goldmedaille im Slopestyle-Wettbewerb.
Fabian Bösch stand schon vor dem dritten und letzten Durchgang als dritter Weltmeister der noch jungen Disziplin fest. Keiner der anderen acht Finalisten konnte die Marke von 92,60 Zählern, die der junge Obwaldner im zweiten Lauf aufgestellt hatte, noch überbieten. Der Sportgymnasiast konnte sich abschliessend mit einer Schweizer Fahne in der Hand einen so genannten «Fun Run» erlauben.
Bösch erlebte in Murau einen turbulenten Wettkampftag. Im ersten Lauf kam er nach dem zweiten Sprung heftig zu Fall. Weil er den Trick nicht ganz fertig drehen konnte, hängte er mit den Skispitzen nach der Landung ein und fiel aufs Gesicht. Der mit Pflastern abgedeckte Cut auf der linken Wange war unübersehbar. Die Blessur hinderte ihn aber im zweiten Durchgang nicht daran, das Skore aus dem ersten mehr als zu verfünffachen (auf 92,60 Punkte)
Die Bresten fehlen in Kreischberg
Böschs WM-Titel, der in Abwesenheit der absoluten internationalen Topfahrer, die sich auf die X-Games in Aspen vorbereiten, zustande kam, ist darum umso höher einzustufen. Der zweite Schweizer Finalist Jonas Hunziker belegte Rang 5, Christian Bieri konnte wegen seiner schweren Knieverletzung aus der Qualifikation nicht antreten.
Bösch, der bereits die Qualifikation mit der höchsten Punktzahl dominiert hatte, sorgte an den 15. Titelkämpfen der FIS für ein Novum. Seit der Einführung der Freestyle-Weltmeisterschaften 1986 hat nie ein männlicher Schweizer Vertreter eine Goldmedaille gewonnen. Bislang beste Klassierungen waren Mitte der Achtziger- und Anfang der Neunzigerjahre drei zweite Ränge auf der Buckelpiste gewesen.
So geht es bei der WM in der Steiermark zu: