Facebook-Sperre in der Schweizer Bundesverwaltung wird gelockert

Facebook ist für Bundesangestellte während der Arbeit nicht mehr grundsätzlich tabu. Die seit 2009 geltende Sperre in der Verwaltung wird gelockert: Jedes Departement entscheidet heute selber, ob es seinen Angestellten Facebook erlauben will oder nicht.

Facebook ist für Bundesangestellte nicht mehr tabu (Bild: sda)

Facebook ist für Bundesangestellte während der Arbeit nicht mehr grundsätzlich tabu. Die seit 2009 geltende Sperre in der Verwaltung wird gelockert: Jedes Departement entscheidet heute selber, ob es seinen Angestellten Facebook erlauben will oder nicht.

Nebst dem Aussendepartement EDA, das die Facebook-Sperre gar nie eingeführt hat, ist das Soziale Netzwerk nun auch in Doris Leuthards UVEK wieder zugänglich, wie Claudio Frigerio vom Bundesamt für Informatik (BIT) der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte auf Anfrage einen Bericht der Online-Plattform blick.ch.

Ende November erlaubt laut Frigerio auch das Volkswirtschaftsdepartement EVD Facebook wieder. Das BIT ist für die technische Sperrung von Internetseiten zuständig.

In Kraft war die Sperre in den Departementen seit Herbst 2009, als die Departements-Generalsekretäre die Sperrung gemeinsam empfohlen hatten. Trotz eines Appells an die Eigenverantwortung verstopfte Facebook als eine der meistbesuchten Internetseiten zuvor die Bundesleitungen. Lediglich in Ausnahmefällen wurde der Zugang freigeschaltet.

Chancen und Risiken

Von dieser Empfehlung sind die Generalsekretäre nun abgerückt und überlassen den Entscheid jedem einzelnen Departement. Viele Bundestellen nutzen heute selbst Social Media zur Kommunikation. Statt der Sperre sollen die Mitarbeiter für die Möglichkeiten und Risiken der Plattform sensibilisiert werden.

Dazu formulierte das Eidgenössische Personalamt zusammen mit der Bundeskanzlei und dem Informatikstrategieorgan Bund einen Leitfaden zu den Möglichkeiten und Risiken von Social Media. Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube seien „noch öffentlicher als ein Tram oder ein Stammtisch“, heisst es darin. Deshalb sollten die Beamten keine geheimen oder internen Informationen preisgeben.

Fragen von anderen Nutzern – beispielsweise Journalisten – sollen Bundesangestellte an ihre Kommunikationsstelle weiterweisen. Die private Nutzung sei zudem auf ein Minimum zu beschränken.

Kein Problem mehr sei das Datenvolumen, das der Facebook-Gebrauch mit sich bringt, sagte Frigerio. Die Infrastruktur werde laufend überprüft und sei heute leistungsfähig genug.

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