Nathalie von Siebenthal wiederholt über 10 km klassisch an der WM in Lahti ihren Exploit vom Skiathlon erwartungsgemäss nicht. Der 30. Rang kommt gleichwohl einer Enttäuschung gleich.
Nathalie von Siebenthal konnte sich ihren Wunsch, endlich einmal ein anständiges Rennen in klassischer Technik zu zeigen, nicht erfüllen. Das Doppelstock-Stossen in der Fläche liegt ihr nicht. Dies konnte aber nicht der einzige Grund sein für die fast drei Minuten Rückstand auf Marit Björgen. «Ich fühlte ich mich fit und bin auch die Anstiege gut hochgekommen», meinte die etwas ratlose Von Siebenthal.
Das Schweizer Bestresultat ging somit auf das Konto von Nadine Fähndrich. Die Luzernerin lief in den 25. Rang. Fähndrich hatte die Top 20 im Visier, sie erreichte ihre Vorgabe aber nicht ganz. Bei Klister-Verhältnissen hatten die Schweizerinnen möglicherweise nicht mehr so exzellentes Material an den Füssen wie im Skiathlon, wo Von Siebenthal Vierte geworden war.
Für Von Siebenthal gilt, das 10-km-Rennen möglichst rasch abzuhaken. Für sie stehen noch zwei Renneinsätze in Lahti auf dem Programm – am Donnerstag als dritte Läuferin der Schweizer Staffel, am Samstag folgt zum Abschluss das Rennen über 30 km. Beide Male darf sie in der von ihr bevorzugten Skating-Technik laufen.
Björgen überragend
Gold im zweiten Distanzrennen der Frauen war für die Favoritin Marit Björgen reserviert. Die bald 37-jährige Norwegerin errang ihren 16. WM-Titel mit 41 Sekunden Vorsprung auf die Schwedin Charlotte Kalla – bei rund 26 Minuten Laufzeit eine Weltreise. Bronze ging mit Astrid Uhrenholdt Jacobsen an eine weitere Norwegerin.
«Es ist toll, zum ersten Mal Mutter und zugleich eine Topathletin zu sein», so Björgen. Zusammen mit jenen von den Olympischen Spielen hat sie nun 22 Goldmedaillen in ihrem Besitz. Dass sie in einem Rennen mit Einzelstart an einem Grossanlass die Oberhand behalten konnte, ist aber selbst für Björgen keine Selbstverständlichkeit. Ihr gelang dies erst zum zweiten Mal nach 2011 bei der Heim-WM in Oslo.