Nach der Ermordung dreier kurdischer Aktivistinnen in Paris Anfang des Monats haben die französischen Ermittler einen Verdächtigen festgenommen. Es gebe ernstzunehmende Hinweise darauf, dass er mit der Bluttat zu tun habe, sagte Staatsanwalt Francois Molins.
Der 30-jährige türkische Staatsbürger hatte als Fahrer für eine der getöteten Frauen gearbeitet, Sakine Cansiz, die zu den Gründungsmitgliedern der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gehörte. Der Mann sei unter Mord- und Terrorismusverdacht in Gewahrsam, während geprüft werde, ob die Beweise für eine förmliche Anklage ausreichten, sagte Molins.
Videoaufnahmen zeigten, dass er sich zur mutmasslichen Tatzeit in dem Kurdischen Informationszentrum aufgehalten habe, in dem die Frauen am 9. Januar mit jeweils mehreren Kopfschüssen umgebracht wurden. Zudem sei in seinem Auto eine Tasche mit Pulverspuren gefunden worden, in der sich eine Schusswaffe befunden haben könnte.
Der Mann habe ausgesagt, dass er seit zwei Jahren der PKK angehöre. Die PKK kämpft seit den 80er Jahren für politische Autonomie der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei. Der Konflikt hat zehntausende Menschen das Leben gekostet. Die türkische Regierung argwöhnt, dass hinter dem Anschlag Gegner kürzlich angelaufener Friedensverhandlungen stecken.