Falsche US-Bonds im Billionenwert in der Schweiz beschlagnahmt

Die italienische Polizei hat in der Schweiz falsche US-Staatspapiere in der Höhe von 6000 Milliarden Franken beschlagnahmt. Acht Italiener wurden wegen Verdachts auf internationalen Betrug und weitere Finanzverbrechen verhaftet.

Sie gibt echte Staatsanleihen aus: US-Notenbank Federal Reserve in New York (Archiv) (Bild: sda)

Die italienische Polizei hat in der Schweiz falsche US-Staatspapiere in der Höhe von 6000 Milliarden Franken beschlagnahmt. Acht Italiener wurden wegen Verdachts auf internationalen Betrug und weitere Finanzverbrechen verhaftet.

Wie die italienische Polizei am Freitag mitteilte, befanden sich die Anleihen mit dem falschen Ausgabedatum 1934 in drei Kisten, die 2007 von Hongkong nach Zürich geführt und von einer Schweizer Treuhandgesellschaft übernommen worden waren. Sie wurden dort im Januar eingezogen. Der Wert umfasst mehr als ein Drittel der gesamten ausstehenden US-Bonds.

Die US-Staatspapiere, die von amerikanischen Behörden als falsch erkannt worden waren, wurden im Rahmen einer Untersuchung gegen eine kriminelle Organisation in Süditalien beschlagnahmt. Acht Italiener wurden verhaftet, berichteten die Staatsanwälte in der süditalienischen Stadt Potenza.

Laut den Staatsanwälten soll die kriminelle Organisation versucht haben, die falschen Staatspapiere in Entwicklungsländern oder bei Banken zu platzieren. Die amerikanische Botschaft teilte am Freitag mit, sie gehe davon aus, dass diese falschen Bonds Teil eines Betrugsplans auf Kosten „gewisser Schweizer Banken“ gewesen seien.

Angelegenheit betrifft den Kanton Zürich

Die Untersuchungen erfolgten aufgrund von Ermittlungen gegen einen Mafia-Clan in der süditalienischen Region Basilikata, wie die Staatanwälte erklärten. Sie hätten sich über rund ein Jahr hingezogen.

Die Staatsanwaltschaft Zürich leistete auf Antrag der Kollegen in Potenza Amtshilfe und übergab ihre Erkenntnisse im Juli 2011 an die Italiener. Die Staatsanwälte von Potenza lobten die konstruktive Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden, die zur Konfiszierung der Staatspapiere geführt habe, bevor der Betrug vollendet wurde.

In einer Stellungnahme vom Freitag bestätigte die Staatsanwaltschaft Zürich den Sachverhalt. Sie habe „im Zusammenhang mit Beweismittel ein Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Potenza bearbeitet“. Das Verfahren sei am 22. Juli 2011 rechtskräftig erledigt worden. „Die beantragten Beweismittel wurden der Staatsanwaltschaft Potenza übergeben.“

Die Strafverfolgungsbehörden des Bundes – Bundesanwaltschaft und fedpol – oder weitere Bundesstellen waren an der Aktion nicht beteiligt.

Nächster Artikel