Horrorunfall auf einer Autobahn in Baden-Württemberg: Ein Falschfahrer hat auf der Autobahn bei Offenburg fünf Insassen eines Kleinbusses mit in den Tod gerissen. Fünf weitere Menschen wurden verletzt.
Der Unfallort im Nebel sah aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen Leichenteile und Trümmer der Autowracks. „Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild“, sagte ein Polizeisprecher. Die Autobahn 5 zwischen Offenburg und Lahr in Südbaden wurde komplett gesperrt.
Laut Polizei raste der Falschfahrer frontal in einen vollbesetzten Mini-Van. Die Polizei erklärte, es habe kurz vor dem Unfall Meldungen über einen Geisterfahrer auf der A5 gegeben.
Kurz nach dem Unfall hielt eine Autofahrerin auf dem Seitenstreifen an, um Erste Hilfe zu leisten. Sie wurde aber von einem heranfahrenden Auto überfahren und schwer verletzt. Ein weiterer Wagen sei an dem Folgeunfall beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit.
Opfer identifizieren
Der Rettungsdienst war mit 22 Helfern und Notärzten sowie sechs Wagen im Einsatz. Vor Ort wurde eine Notfallbetreuung eingerichtet. Polizei, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren ebenfalls mit zahlreichen Kräften an der Unfallstelle. Sachverständige begutachteten im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Unfallstelle, Rechtsmediziner untersuchten die Opfer.
Die sechs Getöteten stammten demnach aus dem Mini-Van und dem Fahrzeug des Falschfahrers. Der Geisterfahrer sei allein unterwegs gewesen. Die Identität der Toten war zunächst teilweise noch unklar.
Die A5 wurde in beide Richtungen gesperrt. Die Aufräumarbeiten auf der Fahrbahn Richtung Basel würden wohl den ganzen Tag dauern, erklärte ein Polizeisprecher. Es ist der dritte schwere Verkehrsunfall mit mehreren Toten innerhalb von drei Wochen auf Autobahnen in Baden-Württemberg.
Unfälle mit Geisterfahrern
Deutschlandweit gab es in den vergangenen Wochen mehrere Tote bei Unfällen durch Falschfahrer. Zuletzt hatte ein Geisterfahrer im Sauerland einen Unfall mit fünf Toten verursacht. Der Falschfahrer hatte bei einem Suizid auf der Autobahn bei Meschede sich und vier weitere Menschen in den Tod gerissen – auch an einem frühen Sonntagmorgen.
Im Oktober starben zwei Kinder und ihr Vater beim Zusammenstoss mit einer Geisterfahrerin auf der A1 in Rheinland-Pfalz. Bei einem Unfall in Bayern kamen eine 31-jährige Mutter und ihre beiden Töchter ums Leben. Ihr Wagen prallte auf der falschen Spur der Autobahn nahe Bamberg gegen ein entgegenkommendes Auto.