Familie des maledivischen Ex-Präsidenten flieht nach Sri Lanka

Nach dem Rücktritt des maledivischen Präsidenten Mohammed Nasheed ist dessen Familie nach Sri Lanka geflohen. Angesichts der zunehmenden Gewalt in dem Inselstaat seien die Frau und zwei Töchter Nasheeds nach Colombo gereist.

Sicherheitskräfte gehen in Male gegen Anhänger von Nasheed vor (Bild: sda)

Nach dem Rücktritt des maledivischen Präsidenten Mohammed Nasheed ist dessen Familie nach Sri Lanka geflohen. Angesichts der zunehmenden Gewalt in dem Inselstaat seien die Frau und zwei Töchter Nasheeds nach Colombo gereist.

Das sagten ein Regierungssprecher in Sri Lanka und ein Familienmitglied am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Gegen Nasheed selbst wurde nach Angaben seiner Partei Haftbefehl erlassen. Nasheed war am Dienstag nach einer Meuterei der Polizei zurückgetreten. Angesichts von Unruhen wurden die ersten Eindrücke über einen unblutigen Machtwechsel am Mittwoch widerlegt.

Der Bürgermeister der zweitgrössten Stadt Addu, Abdulla Sodig, sprach am Donnerstag von einem kompletten „Zusammenbruch“ von Recht und Ordnung.

Unruhen und Festnahmen

Von der Hauptstadt Male seien rund 300 Soldaten und bewaffnete Polizisten nach Addu entsandt worden. Diese patrouillierten nun auf den Strassen und hätten bereits Festnahmen angeordnet, sagte Sodig. Er selbst sei in seinem Büro angegriffen worden, wobei ihm das Handgelenk gebrochen worden sei.

In der Nacht hatte es in Addu schwere Ausschreitungen gegeben, bei denen zwei Polizeistationen, ein Gerichtsgebäude und ein Privathaus angegriffen und in Brand gesetzt wurden.

Laut Sodig waren währenddessen keine Polizisten auf den Strassen unterwegs. Die Armee habe sich zunächst nur auf den Schutz des Gan-Flughafens, eines wichtigen Umsteige-Airports für Touristen, konzentriert.

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