In Fantasy Life, darf man in die Haut verschiedenster Fantasy-Figuren schlüpfen und deren Alltag als Fischer, Schmied, Holzfäller oder Zauberer erleben. Ein spannendes Grundkonzept- ob es auch als komplettes Spiel hält, was es verspricht- im Spieltrieb Test erfährt man es…
Wenn die Sims auf ein japanisches Rollenspiel treffen
Fantasy-Rollenspiele sind ja meist ähnlich aufgebaut: Ein munteres Trüppchen von unterschiedlichen Gestalten reist gemeinsam durch eine geheimnisvolle Welt und muss diese von üblen Monstern befreien und irgend eine Prinzessin oder ein Familienmitglied retten. Unterwegs trifft die Reisegesellschaft auf viel Fussvolk- vom Dorfschmied über den Fischer bis zum Wirt laufen der Heldentruppe allerlei gewöhnliche Bürger über den Weg. Was die den lieben Tag lang so treiben, fragt sich kaum jemand- zu wichtig ist das ferne Ziel der Weltenrettung. Wer sich dennoch die Frage stellt: FANTASY LIFE ist die Antwort.
Die Qual der (Berufs-)Wahl
Zu Beginn darf man entscheiden, in wessen Haut man gerne schlüpfen möchte: Fischer, Schneider, Holzfäller und viele mehr stehen neben den „traditionellen“ Rollenspiel-Klassen wie Söldner, Jäger oder Zauberer zur Auswahl. Praktischerweise darf man im Laufe des Spiels immer wieder eine neue Berufs-Laufbahn einschlagen und so seine Fähigkeiten auch in anderen Gebieten ausbauen. Die jeweiligen Tätigkeiten bei den Handwerksberufen werden in höchst simplen Minispielen ausgeführt.
Die Story ist in 5 Stunden abgehandelt.
Eine Story gibt’s auch, die ist aber in zirka fünf Stunden abgehandelt und entspricht in etwa der Komplexität einer Wimmelbuch-Geschichte für Zweijährige. Das soll aber wohl auch so sein, denn wie etwa die ähnlich gelagerten „Animal Crossing“ Spiele, richtet sich auch FANTASY LIFE an ein sehr junges Publikum. Die PEGI-Altersfreigabe ab 7 Jahren kommt wohl bloss daher, dass ab und zu noch ein paar niedliche Monster die Gegend unsicher machen.
Abgesehen davon ist FANTASY LIFE von geradezu unangenehm naiven und freundlichen Gestalten bevölkert- Friede, Freude, Eierkuchen, wohin man auch kommt. Für kleine Kinder ist das prima, für erwachsene Rollenspielfans etwas zu sehr „Ponyhof“. Dazu kommt, dass auch die Rätsel nie wirklich komplex werden und die Gegner in Nullkommanichts erledigt werden können.
Die Grafik ist sehr hübsch gestaltet und die Figuren sind allerniedlichst.
Die Grafik ist sehr hübsch gestaltet und die Figuren sind allerniedlichst. Auch der Sound vermag zu überzeugen- die Melodien von Star-Komponist Nobuo Uematsu (http://en.wikipedia.org/wiki/Nobuo_Uematsu – u.a. die Musik zu Final Fantasy oder The Last Story) sind nett anzuhören. Auf technischer Seite gibt’s bei FANTASY LIFE absolut nix zu bemängeln.
Wer Spiele wie Animal Crossing oder Die Sims liebt, ist hier bestens bedient.
Wer Spiele wie Animal Crossing oder Die Sims liebt, ist hier bestens bedient. Man kann locker Stunden damit verbringen, sein Wohnzimmer mit neuen Möbeln zu dekorieren oder einen Teich leer zu fischen. Für echte Rollenspielfans ist FANTASY LIFE schlicht zu einfach. Aber das scheint auch so gewollt zu sein, denn die Macher vom Studio „Level 5“ haben mit Meisterwerken wie „Ni No Kuni“ oder „White Knight Chronicles“ bereits eindrucksvoll beweisen, dass sie das Rollenspiel-Handwerk perfekt beherrschen.
Schön ist allerdings das Multiplayer-Feature, mit dem man entweder lokal oder online mit Freunden durch die zauberhaften Welten ziehen kann. Auch die StreetPass Funktion kann genutzt werden, um
Entsprechend würde ich in diesem Falle zwei Wertungen abgeben- für junge Spieler zwischen 7 und 16 Jahren gibt’s den Spieltrieb-Faktor 7 von 10 Punkten. Für Erwachsene bloss 6 von 10 Punkten.
Titel: FANTASY LIFE
Plattform: Nintendo 3DS
Spieler: 1
PEGI: Ab 7 Jahren
Preis: ca. 45 Franken
Das Cover