Mo Farah hat das Double geschafft. Nach Gold über 10’000 m siegt der Brite am letzten Abend der Leichtathletik-Wettkämpfe im Olympiastadion auch über 5000 m.
Angetrieben von 80’000 frenetischen Zuschauern sprintete Farah auf der letzten Runde zu seinem zweiten Olympiasieg. Der gebürtige Somalier, der als Kind nach Grossbritannien gekommen war, siegte in 13:41,66 Minuten vor dem Äthiopier Dejen Gebremeskel und dem Kenianer Thomas Longosiwa, der bis 50 Meter vor dem Ziel mit Farah mithalten konnte. Die letzte Runde legte Farah wie bereits im Final über 10’000 m in knapp 53 Sekunden zurück. Mit seinem zweiten Olympiasieg trat Farah die Nachfolge von Kenenisa Bekele an, dem das Double 5000 m/10’000 m 2008 in Peking ebenfalls gelungen war.
Über 800 m der Frauen gewann die Russin Maria Sawinowa ein Jahr nach dem Sieg an der Weltmeisterschaften in Daegu auch Olympia-Gold. Zwei Tage vor ihrem 27. Geburtstag siegte Sawinowa mit der neuen Jahresweltbestzeit von 1:56,19 Minuten vor Caster Semenya (SA) und Jekaterina Poistogowa (Russ). Eine Schlappe erlitt Pamela Jelimo aus Kenia. Die Olympiasiegerin von Peking hatte 300 m vor dem Ziel angegriffen, brach aber auf der Zielgeraden ein und verpasste als Vierte letztlich sogar noch das Podest.
Ebenfalls ihren WM-Titel bestätigte Anna Tschitscherowa im Hochsprung der Frauen. Die in Jerewan (Arm) geborene 30-jährige Russin übersprang als einzige Athletin die Jahresbesthöhe von 2,05 m und siegte vor der Amerikanerin Brigetta Barrett, die überraschend Silber holte, und Swetlana Schkolina (Russ).
Eine Überraschung gab es im Speerwurf der Männer. Der erst 19-jährige Junioren-Weltmeister Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago hielt die gesamte Konkurrenz in Schach und holte mit dem Landesrekord von 84,58 m Olympia-Gold vor Alexander Pjatnyzja (Ukr) und Antti Ruuskanen (Fi). Ohne Medaille blieb Andreas Thorkildsen. Der Norweger, der 2004 und 2008 Olympiasieger geworden war, wurde nur Sechster.