Nach der Vereinbarung für einen historischen Waffenstillstand will die Führung der kolumbianischen FARC-Guerilla die Abgabe der Waffen in die Wege leiten. Damit werden die notwendigen Vorbereitungen für die Umsetzung des Waffenstillstands getroffen.
Verhandlungschef Humberto de la Calle teilte in Havanna mit, dass die Chefs der linken Guerilla von Kuba nach Kolumbien reisen werden, um Orte und Logistik für die Waffenniederlegung zu bestimmen. In Havanna fanden seit 2012 die Friedensverhandlungen mit der Regierung statt. Ein Waffenstillstand war am 23. Juni in Havanna vereinbart worden; dazu gehörte auch die Waffenniederlegung.
FARC-Chef Rodrigo Londoño alias «Timochenko» hat zudem bereits angeordnet, die seit Jahrzehnten übliche Erpressung von Schutzgeld zu beenden. Seit langer Zeit fordert die 1964 gegründete FARC in von ihr kontrollierten Gebieten von Viehzüchtern, Händlern und anderen Gewerbetreibenden eine «Revolutionssteuer», um ihre Kämpfer zu finanzieren und zu ernähren.
Nach Einschätzung von Experten hat die Guerilla noch 8000 Mitglieder, die nun ihre Waffen niederlegen sollen – sie wollen künftig politisch für ihre Ziele kämpfen.
Sie fordern Sicherheitsgarantien des Staates, damit sie nach einer Abgabe von Waffen nicht Opfer von Angriffen rechtsgerichteter Paramilitärs oder anderer früherer Feinde werden. Im kolumbianischen Konflikt kamen über 200’000 Menschen ums Leben.