In Kolumbien ist ein einseitiger Waffenstillstand der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) in Kraft getreten. Alle Kampfeinheiten der Guerillaorganisation sind aufgerufen, die Feindseligkeiten für den Zeitraum von 30 Tagen einzustellen.
Die FARC hatten die einmonatige Waffenruhe am vergangenen Sonntag in der kubanischen Hauptstadt Havanna verkündet. Dort laufen seit einem Jahr Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der marxistisch geprägten FARC-Guerilla. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte einen von der FARC vorgeschlagenen Waffenstillstand während der Verhandlungen abgelehnt.
Die FARC gründeten sich 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer und sind die grösste Guerilla in Kolumbien mit derzeit noch rund 8000 Kämpfern. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten bis zu 600’000 Menschen getötet. Etwa drei Millionen weitere wurden vertrieben.