Die kolumbianische FARC-Guerilla hat den entführten französischen Journalisten Roméo Langlois freigelassen. Mitglieder der linksgerichteten „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) übergaben den Korrespondenten des Fernsehsenders France24 am Mittwoch an Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes und der französischen Regierung.
Die Übergabe fand in der kleinen Ortschaft San Isidro im südkolumbianischen Department Caquetá statt, wie der venezolanische Fernsehsender Telesur meldete. Langlois war am 28. April bei einem Gefecht mit Militärs in die Hand der Rebellen gefallen.
Langlois begleitete eine Heerespatrouille, die Drogenlabors aufspürte, als sie von FARC-Rebellen angegriffen wurde. Nachdem der französische Korrespondent am linken Arm verwundet wurde, legte er nach Angaben des kolumbianischen Verteidigungsministeriums Helm und Schutzweste ab und lief zu den Angreifern, um sich als Zivilperson erkennen zu geben.
Die FARC nahmen ihn als „Kriegsgefangenen“ fest, weil er angeblich Uniform getragen habe. Vier Soldaten waren bei dem Gefecht getötet worden.
Gute Behandlung
Langlois erklärte bei seiner Freilassung, er sei den Umständen entsprechend gut behandelt worden. Es sei traurig, dass die Rebellen Menschen festhalten müssten, damit über den „vergessenen“ Konflikt in den Medien weiter gesprochen werde.
Der Journalist wurde nach der Freilassung vom Roten Kreuz in die 80 Kilometer entfernte Stadt Florencia gefahren. Von der Hauptstadt Bogotá aus sollte er nach Frankreich fliegen.
Die Rebellen hatten anfänglich für seine Freilassung eine internationale Debatte über die Rolle des Journalismus in bewaffneten Konflikten gefordert. Die allgemeine Ablehnung dieser Forderung habe „die doppelte Moral der Medien bewiesen“, behauptete das FARC-Sekretariat. Damit sei die Freilassung des Journalisten möglich geworden. Die marxistische Rebellengruppe FARC bekämpft den Staat seit 1964.