Die Zahl der Welterbe-Stätten steigt auf beinahe 1000. Auf ihrer Sitzung in St. Petersburg hat die UNESCO 26 Orte neu in ihre Liste aufgenommen. Doch die Freude über die Neuzugänge wird überschattet von der Sorge um das Welterbe Timbuktu, das durch radikale Islamisten gefährdet ist.
Als letztes kürte das zuständige Komitee am Montag den russischen Naturpark Lena-Felsen in Sibirien zum Weltnaturerbe, wie die UNESCO mitteilte.
Gleichzeitig nahm es Timbuktu, die Wüstenstadt im westafrikanischen Krisenland Mali, in seine Rote Liste auf. Das Thema werde bis zum Ende der Sitzungen am 6. Juli an vorderster Stelle stehen, sagte eine Unesco-Sprecherin.
„Sie begehen ein Verbrechen gegen die Geschichte der Welt“, kritisierte der UNESCO-Afrikaexperte Lazare Eloundou Assomo die Islamisten in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Verwüstung der geschützten Heiligtümer im Norden Malis sei „durch nichts zu rechtfertigen und inakzeptabel“. Die UNESCO rief die internationale Gemeinschaft zum Schutz der „Perle der Wüste“ auf, die seit 1988 zum Weltkulturerbe zählt.
12 Schweizer Stätten
Einen besonderen Grund zur Freude hatten hingegen die Republik Kongo, Palau und Tschad sowie die Palästinensischen Autonomiegebiete. Sie sind alle erstmals auf der begehrten Welterbe-Liste vertreten.
Für Aufregung hatte vor allem die Ernennung der Geburtskirche Jesu Christi und des Pilgerwegs in Bethlehem auf Antrag der Palästinenser gesorgt. Vor allem Israel kritisierte die Entscheidung als politisch.
Weltweit tragen nun 962 Stätten den begehrten Welterbe-Titel, davon 12 in der Schweiz. Bedingung für eine Aufnahme sind etwa der aussergewöhnliche universelle Wert der Stätte sowie ein Plan, der den Erhalt für zukünftige Generationen sicherstellt.