Kurz vor den Wahlen im Iran haben fast 1400 der zugelassenen Bewerber ihre Kandidatur wieder zurückgezogen. Bei der Abstimmung am Freitag kandidieren damit noch 4844 Bewerber um die 290 Parlamentssitze.
Dies teilte der Leiter des Wahlstabs im Innenministerium, Mohammed Hossein Moghimi, am Donnerstag mit. 1385 Bewerber zogen sich demnach in letzter Minute zurück, um aussichtsreichere Bewerber auf den Listen von Konservativen, Gemässigten und Reformern zu unterstützen.
Im Iran sind am Freitag fast 55 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, das Parlament und den Expertenrat neu zu bestimmen, die derzeit beide von Konservativen beherrscht werden.
Der Expertenrat ist ein Gremium aus 88 hochrangigen Geistlichen, die im Fall des Todes des geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Chamenei einen Nachfolger wählen. Für den Expertenrat kandieren nach Angaben des Innenministeriums noch 159 Bewerber. Hier zogen sich damit zwei Kandidaten zurück.
Die Wahlen finden in zwei Runden statt: Wo kein Kandidat in der ersten Runde eine absolute Mehrheit erringt, gehen die beiden Erstplatzierten in die Stichwahl.
Die Wahlen sind ein wichtiger Stimmungstest für den moderaten Präsidenten Hassan Ruhani, der hofft, eine ihm gewogene Mehrheit im Parlament zu erhalten. Im Vorfeld der Wahlen wurden die meisten Kandidaten der Reformer als nicht geeignet abgelehnt.