Seit Beginn der türkischen Luftangriffe auf kurdische Rebellen im Nordirak sind nach amtlichen Angaben fast 400 Kämpfer getötet und ebenso viele verletzt worden. Unter den 390 kurdischen Toten seien mindestens vier Anführer der Miliz sowie 30 weibliche Kämpfer.
Dies meldete die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Ankara geht seit zwei Wochen mit seiner Luftwaffe gegen Stellungen der Guerilla der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in den autonomen Kurdengebieten im Nordirak vor.
Die Regierung startete ihre Angriffe gegen die Kurden im Nordirak zeitgleich mit einer Offensive gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Über Opfer auf Seiten der Dschihadisten machte Anadolu keine Angaben.
Die PKK und die Türkei hatten ihren 2013 geschlossenen Waffenstillstand aufgekündigt, nachdem sich die Spannungen infolge eines Selbstmordanschlags des IS auf ein Treffen prokurdischer Freiwilliger im türkischen Grenzort Suruc vor drei Wochen erheblich verschärft hatten.
Viele Kurden machen die türkische Regierung für den Anschlag mitverantwortlich, weil diese lange nicht gegen den IS vorging. Bei Anschlägen und Zusammenstössen zwischen türkische Sicherheitskräften und kurdischen Kämpfern wurden seitdem zahlreiche Menschen getötet.