Weil er die Tochter seiner Ex-Lebensgefährtin mehr als 300 Mal missbraucht hat, muss ein 56-jähriger Arbeiter in Deutschland für fünf Jahre und neun Monate ins Gefängnis. In mehr als 100 Fällen hatte er das Mädchen nach Überzeugung des Gerichts sogar zum Geschlechtsverkehr genötigt. Er zeugte auch ein Kind mit ihr.
„Schwerer sexueller Missbrauch gehört zu den von der Gesellschaft am meisten missbilligten Delikten“, sagte die Vorsitzende Richterin in ihrer Urteilsbegründung am Dienstag am Stuttgarter Landgericht. Das Opfer ist heute 24 Jahre alt, ihr Kind sieben.
Das Martyrium hatte begonnen, als das Opfer acht Jahre alt war. Wegen Problemen mit der Mutter zog das Mädchen im April 2001 sogar noch zu dem Mann, den es lange für seinen leiblichen Vater hielt.
Etwa zu der Zeit begann der schwere Missbrauch. Immer wieder verlangte er etwa für Kleidung sexuelle Gegenleistungen. „Er hat die Geschädigte letztlich wie eine Prostituierte behandelt“, sagte die Oberstaatsanwältin in ihrem Plädoyer.