Im Kanton Freiburg braucht es einen zweiten Wahlgang, um die Nachfolge der abtretenden CVP-Staatsrätin Isabelle Chassot zu bestimmen. Die beiden Favoriten, Jean-Pierre Siggen (CVP) und Jean-François Steiert (SP), lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Am Schluss lagen die beiden keine 500 Stimmen auseinander. Das absolute Mehr von 37’937 Stimmen knackte aber keiner der beiden Kandidaten. CVP-Mann Jean-Pierre Siggen kam auf 34’983 Stimmen, sein sozialdemokratischer Herausforderer auf 34’505 Stimmen.
Der dritte im Bunde, der Unabhängige Alfons Gratwohl, kam auf 6385 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 41,78 Prozent, wie die Staatskanzlei mitteilte.
Der zweite Wahlgang findet am 13. Oktober statt. Dazu zugelassen sind Siggen und Steiert, Gratwohl scheidet aus. Beim zweiten Wahlgang zählt das relative Mehr.
Die Ersatzwahl in die Freiburger Kantonsregierung wurde nötig, weil Bundesrat Alain Berset die Freiburger Staatsrätin Isabelle Chassot zur neuen Chefin des Bundesamtes für Kultur ernannte.
CVP, FDP und SVP schickten mit Siggen einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen. Er soll die bürgerliche Mehrheit im Freiburger Staatsrat sichern. Siggen ist CVP-Fraktionschef im Grossen Rat und Direktor des Freiburger Arbeitgeberverbandes.
Sein Konkurrent, SP-Nationalrat Jean-François Steiert, gilt als Schwergewicht in der Freiburger Politlandschaft. Er hat die Chance, im Kanton Freiburg erstmals für eine rot-grüne Regierung zu sorgen. Der 52-jährige ist seit 2007 im Bundesparlament. Er gilt als gut vernetzt und perfekt zweisprachig.
Wie sein Kontrahent von der CVP versuchte Steiert schon bei den Wahlen von 2006, in den Staatsrat zu kommen – beide damals ohne Erfolg.