Die US-Bundespolizei FBI hat nach tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen durch einen Polizisten Ermittlungen eingeleitet. Die Untersuchungen würden parallel zu denen der Polizei im County St. Louis geführt, sagte eine FBI-Sprecherin.
Es gebe keinen Zeitrahmen, das FBI werde den Fall «so effizient und gründlich wie möglich» analysieren. Die Bundespolizei schaltet sich wegen einer möglichen Verletzung der Bürgerrechte ein. Solche Fälle können den übermässigen Einsatz von Gewalt durch Polizisten oder rassistisch motivierte Übergriffe betreffen.
Die Familie des erschossenen Michael Brown verlangte derweil «Gerechtigkeit für unseren Sohn». In den sozialen Netzwerken wurden Vorwürfe laut, der Jugendliche sei «ermordet» worden. «Wenn das alles vorbei ist, wird klar werden, was wirklich geschehen ist, und wie dieses Kind umgebracht wurde», sagte der Anwalt der Familie, Benjamin Crump.
Michael Brown war am Samstag in Ferguson, einem Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri, von einem Polizisten erschossen worden. Nach Polizeiangaben handelte der Beamte aus Notwehr. Der Jugendliche attackierte demnach den Polizisten und griff nach seiner Waffe.
Ein Zeuge berichtete hingegen, dass der Polizist ihn und Brown angesprochen und sich ihnen dann mit vorgehaltener Waffe genähert habe. Brown habe sich mit erhobenen Händen umgedreht und sei dann mit mehreren Schüssen niedergestreckt worden.
Wütende Proteste
Der Tod des Jugendlichen löste wütende Proteste in Ferguson aus. Demonstranten randalierten am Sonntagabend in der Kleinstadt, setzten Geschäfte in Brand und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zwei Einsatzkräfte wurden verletzt, es gab 32 Festnahmen.
Es blieb zunächst unklar, welche Hautfarbe der Polizist hat, der Brown erschoss. Der Vorfall löste dennoch eine Diskussion über rassistische Übergriffe der Polizei aus. Nach Einschätzung der Zeitung «Post Dispatch» wirft der Fall ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen den hauptsächlich weissen Polizisten und den afroamerikanischen Einwohnern in Ferguson.