In der ersten Tranche der 9. Super-League-Runde steht der FC Luzern vor der nächsten Hürde. Er trifft auswärts auf das formstarke Thun.
Grund zum Jubeln hatte der FCL in dieser Saison, ja generell 2014, noch nicht oft. Seit dem Saisonstart gewann die Mannschaft von Carlos Bernegger nur zwei ihrer zwölf Pflichtspiele, seit Jahresbeginn sind es 8 von 31. Den Erfolg am Samstag im Cup beim Challenge-League-Klub Schaffhausen (5:3 nach Verlängerung) musste sich Luzern hart erarbeiten respektive 120 Minuten lang erdulden. In der Meisterschaft, dem Kerngeschäft, blieben Erfolgserlebnisse in Form von Siegen bislang gänzlich aus. Das hat Diskussionen um verschiedene Themen ausgelöst: um die Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag, um den Trainer oder um die Einkaufspolitik von Sportchef Alex Frei. Bislang ist es den Verantwortlichen weitgehend gelungen, zumindest nach aussen hin die Ruhe zu bewahren.
Intern aber soll, so war zu vernehmen, Berneggers Job nicht mehr so sicher sein wie auch schon. Auch wenn der Verein in der letzten Woche vor dem Cup-Auftritt in Schaffhausen per Medienmitteilung festhielt, dass «der Job des Cheftrainers nicht zur Diskussion steht» und «ein erstes sportliches Fazit Ende Vorrunde gezogen wird». Jedenfalls sagte Präsident Ruedi Stäger nach dem Sieg in Schaffhausen gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung»: «Wir hätten auch bei einem Ausscheiden an unserem Trainer festgehalten.» Die Frage ist, ob die Investoren ein zweites Out in einem K.o.-Wettbewerb (nach jenem in der Europa League gegen St. Johnstone) tatsächlich einfach so hingenommen hätten.
Fakt ist, dass sich der FCL, unabhängig von seinen teils durchaus ansprechenden Leistungen, in der schwächsten Auftaktphase in eine neue Saison seit sechs Jahren befindet. Damals musste Ciriaco Sforza nach fünf Runden gehen, dessen Nachfolger Roberto Morinini nach sechs weiteren Spieltagen. Den ersten Sieg fuhr dann Morininis Nachfolger Rolf Fringer ein, gespielt waren zu diesem Zeitpunkt 13 Runden. Heuer will der FCL eine ähnlich desaströse Bilanz vermeiden.
Klare Rollenverteilung in Basel
Im zweiten Spiel von heute empfängt Basel den FC Vaduz, der in den letzten zwei Spielen bei GC und gegen St. Gallen vier seiner sechs Punkte holte. Dennoch gelten die Liechtensteiner gegen den Meister als krasser Aussenseiter. «Von uns erwartet niemand etwas», sagte der Vaduzer Trainer Giorgio Contini. «Wir können völlig unbeschwert aufspielen.» Basels Coach Paulo Sousa wird erneut diverse Wechsel vornehmen. Die Aufstellung dürfte eher mit jener beim 1:5 zum Champions-League-Auftakt bei Real Madrid zu vergleichen sein als mit jener vom Sonntag beim 4:0 im Cup in Winterthur.«Wir müssen dosieren und rotieren», sagte Sousa.