In der 33. Runde der Challenge League kann der Aufstieg des FC Zürich Tatsache werden. Wenn die Zürcher ihr Heimspiel gegen Servette gewinnen und Neuchâtel Xamax beim FC Schaffhausen nicht siegt.
Eine offizielle Aufstiegsfeier haben sie beim FC Zürich für den Mittwoch nicht geplant. Denn theoretisch kann die Rückkehr in die Super League selbst bei einem Sieg gegen Servette noch nicht feststehen, weil Neuchâtel Xamax in Schaffhausen erst am Donnerstag antritt. Doch mit dannzumal zwölf Punkten Vorsprung – bei vier ausstehenden Spielen von Xamax – und einer um mindestens 27 Treffern besseren Tordifferenz – würde FCZ-Trainer Uli Forte die Glückwünsche gleichwohl schon entgegennehmen. «Es wäre nicht realistisch, wenn wir dann noch eingeholt würden. Da müsste es nicht mit rechten Dingen zugehen.»
Vor dem Spiel gegen Servette spricht Forte daher von einem «ersten Matchball». Dass seine Mannschaft ausgerechnet gegen die Genfer den letzten Schritt gehen kann, freut ihn. «Servette hat uns im ersten Spiel der Rückrunde die erste Niederlage verpasst. Das war eine Ohrfeige für uns. Klar, kommen da Revanche-Gelüste auf.» Etwas mehr als drei Monate nach dem Fehltritt in Genf blickt Forte aber nicht im Groll auf dieses Spiel zurück. «Es war eine nützliche Niederlage. Sie hat die Mannschaft geweckt. Nach der Vorrunde mit zwölf Punkten Vorsprung dachten die Spieler, es gehe einfach so weiter.»
Es waren die Tage im Februar, an denen auch Forte plötzlich negative Gedanken hatte. Er dachte daran, dass das Unmögliche möglich werden könnte. «Es gibt genügend Beispiele im Fussball. Lugano hat vor einigen Jahren in der Challenge League in sieben Spielen 14 Punkte auf Lausanne verspielt. YB hat 2010 in der Super League einen grossen Vorsprung auf Basel nicht zum Titel genutzt.» Auf Zürichs Niederlage in Genf folgte zwar noch das enttäuschende Heim-1:1 gegen Xamax, doch dann entwickelten sich die gefährlichen Ansätze nicht zu einer negativen Tendenz.
FCZ plant «zweigleisig»
So läuft beim FCZ nun schon seit längerer Zeit die Planung für die nächste Saison. «Zweigleisig», wie Forte versichert. Aber klar ist: Der FCZ richtete sich längst auf die Super League aus. «Wir brauchen eigentlich in jeder Linie eine Verstärkung», sagt Forte. Die landläufige Meinung, sein Team hätte schon in dieser Saison eine gute Rolle in der Super League gespielt, teilt er nicht. «Es wäre fatal zu denken, es würde in der Super League von alleine laufen, nur weil man die Challenge League dominiert. Oben gibt es die Spiele gegen Basel, gegen YB, du gehst nach Sitten und spielst das Derby. Das ist etwas ganz anderes.»
Um auf diese Herausforderungen vorbereitet zu sein, hat Forte sein Team im Frühjahr nach dem zähen Start auf Trab gehalten, obwohl der Aufstieg schon länger nur noch auf den Vollzug wartet. Indirekt gibt er zu, dass der FCZ auch einen Wettbewerb innerhalb des Wettbewerbs geführt hat. «Wir waren darauf bedacht, immer unser Tempo zu gehen. Es braucht nicht viel, und man passt sich dem Niveau der Gegner an. Es war für uns das Schwierigste, unser eigenes Niveau durch die Saison hindurch zu halten.»
Challenge League. 33. Runde im Überblick. Mittwoch, 17. Mai (19.45 Uhr): Wil – Winterthur, Zürich – Servette. – Donnerstag, 18. Mai (19.45 Uhr): Le Mont – Aarau, Schaffhausen – Neuchâtel Xamax FCS, Wohlen – Chiasso.
Rangliste: 1. Zürich 32/78 (83:27). 2. Neuchâtel Xamax FCS 32/69 (59:29). 3. Servette 32/52 (50:42). 4. Schaffhausen 32/45 (58:51). 5. Aarau 32/42 (53:59). 6. Wohlen 32/36 (40:53). 7. Winterthur 32/35 (39:54). 8. Chiasso 32/30 (36:56). 9. Le Mont 32/30 (26:49). 10. Wil 32/28 (30:54).