Der neue Trainer des FC Zürich heisst Sami Hyypiä. 18 Tage nach der Entlassung von Urs Meier wird der Finne als Nachfolger präsentiert.
Der FCZ ist die vierte Trainerstation des einstigen Champions-League-Siegers mit Liverpool (2005). Der 105-fache Internationale Hyypiä war seit 2012 Co-Trainer der finnischen Nationalmannschaft, von April 2012 bis Juni 2013 erst im Duo mit Sascha Lewandowski und dann bis April 2014 alleine Chefcoach von Bayer Leverkusen sowie zwischen Juni und Weihnachten 2014 von Brighton & Hove Albion in Englands zweithöchster Liga.
Die letzten beiden Engagements des bald 42-jährigen Hyypiä endeten teils mit Misstönen. Bei Leverkusen wurde er wegen einer Negativserie – ein Sieg aus zwölf Pflichtspielen – entlassen, durch die der «Werkself» das Verpassen der Champions League drohte. In Brighton ging Hyypiä freiwillig, die Bilanz mit drei Siegen aus 23 Ligaspielen war alles andere als brillant.
Mit dem einstigen Verteidigungs-Partner des Schweizers Stéphane Henchoz bei Liverpool holte FCZ-Präsident und Bundesliga-Fan Ancillo Canepa einen deutsch-affinen und gut deutsch sprechenden Coach. Hyypiä unterschrieb am Freitagmorgen, unmittelbar vor seiner Präsentation, einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison.
Seine Arbeit in Zürich wird er aber (branchenunüblich) erst am Montag, 31. August aufnehmen. Unmittelbar nach der Medienkonferenz flog Hyypiä zurück nach Finnland, wohin er und seine Familie erst vor zwei Wochen gezogen sind. «Ich weiss, dass der Zeitpunkt nicht ideal ist, ein Team mitten in der Saison zu übernehmen», so Hyypiä. «Aber ich werde zwei Wochen Zeit haben, meine Ideen einzubringen.»
Die Zeit bis zu seinem Trainingsstart vor der Nationalmannschafts-Pause wird der einst eisenharte Verteidiger damit verbringen, sämtliche bisherigen Saisonspiele des FCZ auf DVD zu sichten. Ob Hyypiä dabei viel Spass dabei haben wird, ist fraglich. Die Europacup-Saison ist für Zürich nach dem Out gegen Dynamo Minsk seit zwei Wochen vorbei, in der Meisterschaft wurde nur eines von fünf Spielen (in St. Gallen) gewonnen. Und in der ersten Cuprunde war der Zweitligist Tavannes/Tramelan kein Gradmesser.
Interimscoach Massimo Rizzo wird nach Hyypiäs Amtsantritt, der einen Tag nach dem Auswärtsspiel in Basel erfolgt, wieder ins zweite Glied rücken. Der FCZ hat von der Swiss Football League grünes Licht erhalten, dass der Italo-Schweizer – er hat keine UEFA-Pro-Lizenz, die Meldefrist von 20 Tagen für einen reglementskonformen Nachfolger läuft am 24. August ab – durch eine Ausnahmebewilligung weiter coachen darf. Rizzo wird danach wie unter Urs Meier wieder als Assistenztrainer wirken. Ebenso im Staff bleiben die übrigen Coaches.