«Wir sind zum Erfolg verdammt», beschönigt Präsident Ancillo Canepa nichts. Die Talente sind die Reserven des Vereins. Aber wenn der FCZ vom Idealkurs abkommt, rutscht er sofort in die Verlustzone ab.
Deshalb setzt der sportliche Einbruch dem Klubeigner zu. Eine gewisse Selbstkritik sei bei allen Verantwortlichen angebracht, erklärt der FCZ-Boss in einem Interview mit der Sportinformation – und er kündigt nach der Saison-Derniere gegen GC eine umfassende Klausur an: «Und dort, wo es nötig ist, führen wir die entsprechenden Änderungen herbei.»
Canepa wirft der seit elf Heimspielen sieglosen Equipe vor, nur zwei Drittel ihres Potenzials abgerufen zu haben. Trotz erreichter Europa-League-Qualifikation sei eine interne Auslegeordnung angebracht: «Wir werden alles offen und ehrlich miteinander besprechen.»
Zu schaffen macht dem FCZ-Besitzer auch der Zuschauerschwund. Der Verein setzte über 40’000 Tickets weniger ab als vor fünf Jahren. «Das tut weh, ja. Zürich ist ein schwieriges Pflaster. Der sportliche Misserfolg wirkt sich an unserem Standort sofort aus», so Canepa.
Bis 2011 ging die Rechnung auf, in den folgenden Jahren musste Canepa Millionenbeträge einschiessen. Inzwischen hält er zusammen mit seiner Frau Heliane 90 Prozent der Aktienanteile. Ewig will sich die vermögende Besitzer-Familie den erheblichen Aufwand nicht mehr leisten, auch wenn Ancillo Canepa sagt: «Konkrete Verkaufspläne habe ich keine.»