FDP für rein bürgerliche Regierung, CVP für SP-Kandidatin

Für den zweiten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen haben CVP und FDP unterschiedliche Strategien gewählt. Die FDP spricht sich für eine rein bürgerliche und männliche Regierung aus, die CVP für eine, in der auch die Linke und eine Frau eingebunden ist.

Umstrittenene SP-Regierungsratskandidatin: Felicitas Zopfi (Bild: sda)

Für den zweiten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen haben CVP und FDP unterschiedliche Strategien gewählt. Die FDP spricht sich für eine rein bürgerliche und männliche Regierung aus, die CVP für eine, in der auch die Linke und eine Frau eingebunden ist.

Die Empfehlungen der CVP und FDP, deren Regierungsräte bereits im ersten Wahlgang gewählt worden waren, könnten beim zweiten Wahlgang eine entscheidende Rolle zukommen. Je nach Ausgang wird ein Bisheriger abgewählt, die SP um ihren 1959 eroberten Regierungssitz gebracht oder die SVP für weitere vier Jahre in der Opposition belassen.

Am Sonntag hatten nur die bisherigen Regierungsräte von CVP und FDP, Guido Graf und Reto Wyss sowie Robert Küng, das zur Wahl nötige absolute Mehr erreicht. Marcel Schwerzmann (parteilos/bisher), Paul Winiker (SVP/neu) und Felicitas Zopfi (SP/neu) müssen im Hoffnungslauf vom 10. Mai erneut antreten.

Bei beiden Mitteparteien war eine Einbindung der SVP und eine Unterstützung von Paul Winiker unbestritten. Die FDP-Delegierten beschlossen in Willisau mit 179 von 210 Stimmen, neben Winiker auch den parteilosen Schwerzmann den Stimmberechtigten zur Wahl zu empfehlen.

Frauenbonus stach bei FDP nicht

Die Luzerner Regierung würde mit der Empfehlung der FDP rein bürgerlich und männlich. SP-Kandidatin Zopfi, eine vehemente Kritikerin der bürgerlichen Tiefsteuerstrategie des Kantons Luzern, kam bei der FDP nicht gut an. Auch der Frauenbonus stach nicht.

Auch bei der CVP, die in Sempach tagte, gab es Kritik an Zopfi. Zopfi sei zu links, zu aggressiv und nicht konsensfähig. Das Stimmvolk wolle von dieser Frau nichts wissen, hiess es aus der Versammlung.

Trotzdem sprachen sich die CVP-Delegierten mit 184 zu 66 Stimmen und 190 zu 78 Stimmen gegen eine rein bürgerliche Regierung und für die Einbindung der SP aus. Die Partei machte damit deutlich, dass ihr die Konkordanz wichtig sei, und dass alle grösseren Parteien mitregieren sollten. Der Sonderfall mit einem parteilosen, zudem wenig führungsstarken Regierungsmitglied, sei zu beenden, hiess es.

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