Nach einer dreiwöchigen Auszeit wegen eines Bandscheibenvorfalls kehrt FDP-Präsident Philipp Müller pünktlich zum Sessionsbeginn auf die Politbühne zurück. Er kündigt aber an, dass er sich in Zukunft schonen möchte und mehr Aufgaben delegieren wird.
«In der Vergangenheit habe ich zu viele Termine wahrgenommen», sagte Müller in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Seine Freundin sage ihm, der Grund für die akuten Rückenschmerzen sei die Anspannung des Präsidentenamtes.
Seiner Ansicht nach gehe das Leiden aber vielmehr auf einen Unfall 2006 in Thailand sowie auf seine Jugend zurück, in der er während der Lehre als Gipser durch das Tragen von 50 Kilogramm schweren Säcken seine Wirbelsäule zu stark belastet habe.
Dem Rückenproblem will Müller nun mit reduziertem Programm Rechnung tragen: «Anstatt Tag für Tag Parteianlässe zu besuchen, werde ich mich vermehrt darauf konzentrieren, die kantonalen Parteien für ihre Wahlkämpfe und ihre Personalpolitik besser zu betreuen.»
Tägliches Fitnesstraining
Zudem plane er, in der FDP für verschiedene Themenbereiche kompetente Persönlichkeiten als Aushängeschilder aufzubauen: «Mit dem Präsidentenamt kann man umgehen lernen. Daran arbeite ich jetzt.»
Sobald die Schmerzen weg seien, wolle er wieder täglich etwas für seine Fitness tun: «Ich muss körperlich wieder fit sein, damit ich auch geistig leistungsfähig bin.» Die Partei habe nichts davon, wenn er wieder mit Schmerzen ausfalle.
Müller wird am Montag zu Sessionsbeginn im Nationalrat die Wirtschaftskommission beim FATCA-Abkommen zum Austausch von Bankdaten mit den USA vertreten.