Die Schweiz soll im Steuerstreit mit den USA, aber auch im Steuerkonflikt mit den europäischen Nachbarn selbstbewusster auftreten. Diese Ansicht vertrat die FDP am Freitag an einer Medienkonferenz in Bern.
Wie FDP-Präsident Fulvio Pelli sagte, hat der Schweizer Verhandlungsführer, Staatssekretär Michael Ambühl, einigen Grund, Verhandlungen in Steuerfragen mit viel Selbstvertrauen zu führen.
Denn der Schweizer Vorschlag, für die Steuerbehörden anderer Länder auf den Geldern ausländischer Bankkunden eine Abgeltungssteuer zu erheben, sei viel besser als die Lösungsvorschläge etwa der EU. Diese fordert den automatischen Informationsaustausch zwischen den Steuerbehörden. Laut Pelli würde dies nur zu viel administrativem Aufwand führen.
Zur Beilegung des „Wirtschaftskrieges gegen die Schweiz“ fordern die Freisinnigen, dass sich der Bundesrat an der von der FDP an einer Delegiertenversammlung vom April 2010 verabschiedeten Weissgeldstrategie orientiert.
FDP will Gruppenanfragen zustimmen
Erstes Ziel der FDP ist es, den Finanzplatz Schweiz zu säubern. Neben der Einführung einer Abgeltungssteuer mit interessierten Ländern sollen in bilateralen Abkommen die Altlasten bereinigt werden, so wie es der Bundesrat mit Deutschland und Grossbritannien ausgehandelt hat.
Der Bundesrat soll auch fortfahren, weitere Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) dem OECD-Mindeststandard anzupassen und damit die Amtshilfe auf Fälle von Steuerhinterziehung auszudehnen.
Im Falle des DBA mit den USA sei die FDP bereit, auch Gruppenanfragen zuzulassen, sagte FDP-Nationalrat Philipp Müller. Die FDP werde in der Frühjahrssession den Vorschlägen des Bundesrats mit Blick darauf zustimmen, dass im Steuerstreit mit den USA eine Globallösung gefunden werde.
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf habe in diesem Zusammenhang vor der vorberatenden Kommission des Nationalrats versichert, dass der Bundesrat das DBA mit den USA erst in Kraft setzen werde, wenn eine Globallösung gefunden worden sei.