Die FDP will sich wegen der Wahlniederlage politisch nicht neu ausrichten. Sie will an der bisherigen Strategie festhalten und sich wie bisher auf die drei Kernthemen „Arbeitsplätze schaffen“, „Sozialwerke sichern“ und „Bürokratie abbauen“ konzentrieren.
Dies erklärte Parteipräsident Fulvio Pelli am Freitag vor den Medien, nachdem die Parteileitung zusammen mit den Präsidenten der Kantonalparteien eine erste Wahlanalyse vorgenommen hatte.
„Wir sind enttäuscht“, kommentierte Pelli den Verlust von fünf Nationalratssitzen und den Rückgang des Wähleranteils von 17,7 auf 15,1 Prozent. Die Schweiz sei damit weniger liberal als vor vier Jahren und noch weniger liberal als vor zehn Jahren.
Strategie nicht voll umgesetzt
Dass die FDP Wähler an die GLP und die BDP verlor, führt Wahlkampfleiter Vincenzo Pedrazzini darauf zurück, dass es der FDP nicht gelungen sei, ihre Strategie voll umzusetzen. Das Problem sei die Umsetzung und nicht die Strategie. Es wäre laut Pedrazzini deshalb fatal, eine vollständige Neuorientierung vorzunehmen.
Dies bedeute aber nicht, dass die FDP einfach so weitermache wie bisher. Vielmehr gehe es nun darum, immer wieder kolportierte Vorurteile über die FDP auszuräumen, sagte Pedrazzini in Anspielung auf den Vorwurf, die FDP sei die Partei der Bahnhofstrasse. Bei der Bevölkerung sei noch nicht angekommen, dass die FDP vielmehr die KMU-freundlichste Partei sei.
Ausserdem gehe es darum, wieder näher an die eigene Basis heranzukommen. Hier seien die Kantonalparteien gefordert. Obwohl an der grundsätzlichen Themensetzung nichts geändert wird, beauftragte die FDP ihr Generalsekretariat, bis am 8. Dezember weitere Themen vorzuschlagen, mit denen die FDP künftig punkten will.
Suche nach Pelli-Nachfolge beginnt
Am 8. Dezember will die FDP auch eine Findungskommission einsetzen, die Kandidaten für die Nachfolge von Fulvio Pelli evaluieren soll. Pelli tritt wie angekündigt nächsten Frühling von seinem Amt zurück.