Die US-Wirtschaft macht nach Einschätzung des Top-Notenbankers Stanley Fischer Fortschritte und schafft damit die Voraussetzung für eine baldige Zinswende. Wann diese genau kommen soll, sagte Fischer indes nicht. Er warnt aber vor einem Zögern.
Im gerade abgelaufenen zweiten Quartal sei die Wirtschaft womöglich wieder mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 2,5 Prozent gewachsen und auf dem Arbeitsmarkt rücke Vollbeschäftigung näher, sagte der Vize-Chef der US-Zentralbank Fed am Dienstag an der Universität von Oxford.
Dies werde die derzeit aus Fed-Sicht zu niedrige Inflation schrittweise Richtung der Zielmarke von zwei Prozent hieven, die als ideal für die Konjunkturentwicklung gilt.
Seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise im Herbst 2008 liegen die Leitzinsen in den USA bei nahe null Prozent. Die erste Erhöhung erwarten Experten im September, spätestens aber zum Jahresende.
Fischer wollte sich nicht genau zum Zeitplan äussern. Er betonte allerdings, die Zentralbank dürfe nicht zu lange zögern, weil die Effekte erst mit Zeitverzögerung in der Wirtschaft ankämen. «Wir sollten also nicht warten, bis wir unsere Ziele erreicht haben.»